Studie: Spitzwegerich macht die Stickstoffzufuhr in Mais besser und schont die Umwelt
Wissenschaftler der Universitäten Kiel, Tübingen und Göttingen haben festgestellt, dass Spitzwegerich in Maisfeldern die Stickstoffzufuhr verbessert und Gewässer schützt.
- Stickstoff schädigt Gewässer
- Spitzwegerich verbessert Stickstoffzufuhr und mindert Auswaschung
- Forscher arbeiten an praxisnahen Lösungen
Wenn Stickstoff aus Kulturen in Gewässer gelangt, schädigt das Gas diese. Forscher haben in einer Studie getestet, inwiefern Spitzwegerich die Einträge mindert und auch die Stickstoffzufuhr in die Pflanzen effektiver macht. Durch den Anbau von Spitzwegerich zwischen den Maispflanzen bleibt der Stickstoff länger für die Kulturpflanzen verfügbar und die Auswaschung verlangsamt sich. Auch Lachgasemissionen werden minimiert. Denn er produziert biologische Nitrifikationsinhibitoren (BNI), die ohne synthetische Zusatzstoffe wirken und so keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.
Hoffnung in Spitzwegerich
Projektkoordinatorin Dr. Janina Milkereit sieht als Ziel des Projektes, eine umweltfreundliche Lösung zu finden, um die unbedingt notwendige Versorgung von Nutzpflanzen mit Nährstoffen zu erlauben, aber ohne dabei Gewässer zu belasten und Unmengen klimarelevanter Gase zu produzieren. „Spitzwegerich kann da eine Lösung sein“, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin.
Forschung mit innovativen Ansätzen
Das Forschungsteam nutzt im Projekt BNI 2030 einen innovativen Forschungsansatz: Mit dem Isotop 15N verfolgen die Wissenschaftler, wie sich Stickstoffflüsse in den Böden verhalten. Sie analysieren dabei, wie viel Stickstoff aus proteinreichen Zwischenfrüchten, wie Kleegrasmischungen, in die Folgefrucht Mais gelangt und wie viel Stickstoff als Nitrat ausgewaschen oder als Lachgas freigesetzt wird. Besonders im Fokus steht dabei die Rolle des Spitzwegerichs: Wie beeinflusst die Pflanze die Stickstoffaufnahme des Maises? Welche Sorten haben die stärkste hemmende Wirkung auf die Nitrifikation und führen zu den geringsten Stickstoffverlusten? Diese Erkenntnisse sollen letztendlich in praxisnahe Lösungen für Landwirte übergehen, die sowohl die Stickstoffeffizienz im Maisanbau erhöhen als auch die Umweltbelastung senken.
Foto: Dr. J. Milkereit, Uni Kiel