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Sind Wölfe bald nicht mehr geschützt?

In Deutschland gibt es immer mehr Wölfe. Die EU-Kommission, der Deutsche Jagdverband, aber nur sechs Bundesländer sprechen sich dafür aus, den Schutzstatus zu überprüfen.
  • 161 Wolfsrudel in Deutschland
  • Die meisten Wölfe leben in Brandenburg
  • Sechs Bundesländer stimmten bei Agrarministerkonferenz für Überprüfung des Schutzstatus
  • Deutscher Jagdverband fordert Bejagung und begründet das

Laut Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) kam es im Jahr 2021 bundesweit zu knapp 3.500 Übergriffen durch Wölfe. Rund 1.000 Nutztiere wurden getötet. Von den 161 Rudeln (Stand Ende 2022) leben 47 Rudel alleine in Brandenburg. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen etwa waren zum Jahresende lediglich zwei Rudel registriert. Die Ausbreitung der Wildtiere war auch Thema bei der Agrarministerkonferenz im März in Büsum. Es ging um die Frage, ob der Schutzstatus des Wolfes erneut bewertet werden sollte.

Wölfe: Sechs Bundesländer wollen Überprüfung des Schutzstatus

Sechs Bundesländer haben für die Überprüfung des Schutzstatus gestimmt. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt den Ansatz im „Sinne des ländlichen Raumes“, wie es der Verband formuliert. Das DJV-Präsidium hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Die Grünen) aufgefordert, ihre Blockadehaltung in Sachen Wolf aufzugeben, die im direkten Widerspruch zum Koalitionsvertrag stehe.

Mit Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein haben auch drei Bundesländer mit grüner Regierungsbeteiligung die Erklärung unterzeichnet. Sie unterstützen damit eine Resolution des Europäischen Parlamentes. Bundesumweltministerin Lemke hingegen blockiere in einem Brief an den zuständigen EU-Kommissar die Resolution der Europäischen Kommission. 

DJV fordert Bestandsmanagement und Bejagung

Das DJV-Präsidium fordert die Bundesregierung auf, ein Bestandsmanagement für den Wolf inklusive Bejagung nach dem Vorbild anderer EU-Staaten wie Schweden, Finnland oder Frankreich möglich zu machen. Größter Handlungsbedarf bestehe in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Insbesondere dort schwindet laut DJV die Akzeptanz für den Wolf dramatisch schnell. Zudem seien dort Weidehaltung und Grünlandnutzung vielerorts ernsthaft in Gefahr. Für viele Naturschutzflächen wie Heide oder Magerrasen sei Beweidung wichtig, um Verbuschung zu verhindern.

Foto: Christels/Pixabay.com (Symbolbild)

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