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Populationsweizen: Zwar nicht homogen, er hat aber einen entscheidenden Vorteil

Mehrere Partner haben in einem Forschungsprojekt den Anbau und die Verarbeitung von so genanntem Populationsweizen praktisch getestet. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.
  • Fachleute testeten in einem BÖL-Forschungsprojekt Populationsweizen
  • Vorteile von Populationen
  • Ertrag
  • Backqualität

Während bei Sorten-Weizen alle Einzelpflanzen genetisch identisch sind, ist das Erbgut von so genanntem Populationsweizen bei jeder Pflanze unterschiedlich. Die Bestände sind zwar äußerlich nicht homogen, dafür widerstandsfähiger gegen Wetterextreme. Das ermöglicht eine höhere Ertragsstabilität sowie die Möglichkeit für standortbedingte Anpassungen bei mehrjährigem Anbau. Die Projektpartner im Forschungsprojekt BAKWERT, das im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) durchgeführt wird, melden jetzt Anbau- und Verarbeitungsergebnisse.

Populationsweizen: Forscher sprechen von Praxisreife

Der Anbau und die Weiterverarbeitung von sogenanntem Populationsweizen ist nach den aktuellen Ergebnissen auch unter Praxisbedingungen problemlos möglich. Erträge und Backqualität überzeugten die am Projekt beteiligten Mühlenbetreiber und Bäckereien. Einige verarbeiten künftig weiterhin Populationsweizen. 

Über sechs Tonnen Ertrag pro Hektar

In den zweijährigen Anbauversuchen verglichen die Projektpartner die Populationen Brandex und EQuality mit der E-Weizensorte Aristaro. In beiden Anbaujahren erzielten die Populationen über alle Standorte hinweg im Schnitt deutlich höhere Erträge als die Sorte Aristaro. So kamen EQuality und Brandex im zweiten Anbaujahr auf 6,5 und 6,3 Tonnen pro Hektar, während Aristaro durchschnittlich 5,8 Tonnen pro Hektar erzielte.

Auch bei der Verarbeitung gab es kaum Unterschiede zwischen der untersuchten Sorte und den beiden Populationen. Protein- und Klebergehalte sowie die Sedimentationswerte bewegten sich auf ähnlichem Niveau. Über die beiden Anbaujahre und alle Betriebe hinweg waren die Werte zur Backqualität jedoch bei den Populationen stabiler.

Am Projekt beteiligt waren die Universität Kassel, das Kompetenzzentrum Ökolandbau Baden-Württemberg (LTZ), der Berufsverband Die Freien Bäcker e.V. sowie drei Mühlen und 14 Bäckereien.

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