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Nitratwerte gesunken: Warum die Ministerien aber keine Entwarnung geben

Laut dem aktuellen Nitratbericht sind die Nitratwerte im Grundwasser zwar gesunken, die gesamten Werte sind allerdings immer noch zu hoch. 
  • BMEL und BMUV veröffentlichen Nitratsbericht 2024
  • Nitratwerte im Grundwasser
  • Binnengewässer
  • Küsten- und Meeresgewässer

Alle vier Jahre müssen die EU-Mitgliedstaaten der Europäischen Kommission über die Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie berichten. Kürzlich veröffentlichten das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und das Bundesumweltministerium (BMUV) den Nitratbericht 2024, der die Jahre 2020 bis 2022 umfasst. Demnach sind in diesem Zeitraum die Nitratwerte im Grundwasser und in den Binnengewässern gesunken. Der Zustand der Küsten- und Meeresgewässer sieht anders aus. 

Nitratwerte im Grundwasser auf gutem Weg

Für den Erhebungszeitraum weist der Nitratbericht an 25,6 Prozent der Messstellen des EU-Nitratmessnetzes durchschnittliche Konzentrationen von mehr als 50 mg/l Nitrat auf. Im vorherigen Berichtszeitraum (2016 bis 2018) betrug dieser Anteil noch 26,7 Prozent. Insgesamt setzt sich auch der schon im vergangenen Nitratbericht beobachtete Trend leicht sinkender Nitratkonzentrationen im Grundwasser an überwiegend landwirtschaftlich beeinflussten Messstellen fort. Das sogenannte AVV-Ausweisungsmessnetz, das eine deutlich größere Anzahl an Messstellen umfasst und damit eine detaillierte Analyse der Belastung des Grundwassers zulässt, bestätigt das.

Phosphor Problem für Binnengewässer 

In den Oberflächengewässern wird der Grenzwert für Nitrat von ebenfalls 50 mg/l an allen Messstellen eingehalten. Jedoch verursacht in den Binnengewässern vor allem der Nährstoff Phosphor, der durch landwirtschaftliche Aktivitäten in die Seen und Fließgewässer gelangt, eine starke Beeinträchtigung.

Meere in schlechtem Zustand

Die deutschen Küsten- und Meeresgewässer in der Nord- und der Ostsee sind laut Ministerien trotz leichter Verbesserungen bei einzelnen Parametern insgesamt weiterhin in schlechtem Zustand. Im Bewertungszeitraum 2015 bis 2021 verfehlten die Küstengewässer erneut den guten ökologischen Zustand, ebenfalls durch Phosphor-Einträge. Das betrifft auch alle deutschen Meeresgewässer der Ostsee und 87 Prozent der deutschen Nordseegewässer.

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