Studie: Fördern Solarparks die Artenvielfalt?
„Ja“, sagt der Bundesverband Neue Energiewirtschaft nach der Untersuchung der Artenvielfalt auf zahlreichen Freiland-Solarflächen.
- Studie zur Artenvielfalt auf Solarflächen
- Details zur Untersuchung
- Voraussetzung für Steigerung der Biodiversität
Die Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen an Betreiber von Solarparks kann eine zusätzliche Einkommensquelle für Landwirte sein. Doch inwiefern nimmt die Errichtung von PV-Modulen Einfluss auf die Biodiversität auf solchen Flächen? Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) hat nun eine umfangreiche Studie veröffentlicht, der zufolge moderne Solarparks nicht nur Arten schonen, sondern die Artenvielfalt sogar fördern sollen.
Biologen untersuchten 30 Solarparks
Biologen haben 2024 die Flora und Fauna in bundesweit 30 PV-Freiflächenanlagen untersucht und bei acht Artengruppen systematisch ausgewertet. Die Erkenntnis: Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen erhöhen die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft. Es wurden jeweils detaillierte Begehungen durch die Autoren und weitere Fachgutachter durchgeführt. Die Studie basiert auf über 100 Einzeluntersuchungen und insgesamt 40 Untersuchungsberichten mit Arterfassungen zur Pflanzenwelt, zu Vögeln, Tagfaltern, Heuschrecken, Fledermäusen, Reptilien sowie in geeigneten Solarparks mit Gewässern auch zu Amphibien und Libellen. bne-Geschäftsführer Robert Busch sieht die Erkenntnisse relevant für Genehmigungsverfahren.
Pflege der Flächen für Artenvielfalt wichtig
Laut dem beteiligten Biologen Tim Peschel können Solarparks eine wichtige Rolle für die Steigerung der Artenvielfalt in Deutschland spielen: „Die zentrale Erkenntnis besteht darin, dass gut geplante Solarparks auf ehemaligen Agrarflächen einen echten Mehrwert für die Artenvielfalt im Vergleich zur Vorhersituation darstellen“, so Peschel. „Dabei haben wir die richtige Pflege als einen der entscheidenden Faktoren für die Artenvielfalt festgestellt.“ Es wurden insgesamt 385 Pflanzenarten, 30 Heuschreckenarten, 36 Tagfalter, drei Reptilienarten, 32 Brutvogelarten und 63 Vogelarten als Nahrungsgäste sowie 13 Fledermausarten nachgewiesen. Hinzu kommen 13 Libellenarten und acht Amphibienarten.
„PV-Freiflächenanlagen bieten in der strukturarmen Agrarlandschaft für viele Arten ein Mosaik neuer, offensichtlich geeigneter Lebensräume. Zunehmend werden sie von Tieren und Pflanzen als Lebensraum entdeckt und genutzt“, so der Biologe. Das dort vorhandene Nahrungsangebot ist Peschel zufolge für Vögel und Fledermäuse eine elementare Voraussetzung, um sie als Lebensraum dauerhaft nutzen zu können. „Mahd und Beweidung stellen wichtige Pflegemaßnahmen für Schaffung und Erhalt von Biodiversität dar“, stellt Tim Peschel fest.
Die komplette Studie finden Sie hier.
Foto: EnBW/Paul Langrock