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EU stellt klar: Ohne Weide keine ökologische Tierhaltung

Die EU-Kommission führte ein Pilotverfahren gegen Deutschland durch. Biobetriebe müssen ihren Tieren Zugang zur Weide gewähren. Die Bundesregierung sicherte die konsequente Umsetzung zu.
  • Zugang zur Weide in Biobetrieben
  • Ausnahmen
  • Zusätzliche Belastung für Ökobetriebe

Ökologisch bewirtschaftete Betriebe, in denen die Tiere nur im Stall stehen? Die EU sagt: Das geht nicht. In einem Pilotverfahren gegen Deutschland stellte die Europäische Kommission klar, dass Pflanzenfresser immer Zugang zu Weideland haben müssen, wenn der Betrieb als Ökobetrieb geführt werden soll. Dies gilt unter anderem für Rinder, Schafe und Ziegen während der Weidezeit.

Weidezugang: Deutschland sichert EU konsequente Umsetzung zu

Das bayerische Landwirtschaftsministerium weist darauf hin, dass laut EU-Kommission der Weidezugang nur aus vorübergehenden Gründen eingeschränkt werden darf. Das kann der Zustand des Bodens, die Witterung, die jahreszeitlichen Bedingungen oder eine behördliche Anordnung zum Seuchenschutz sein. Das Pilotverfahren wurde im November 2024 von der Europäischen Kommission für beendet erklärt. Denn die Bundesregierung hat zum einen der Position der Kommission zugestimmt und zum anderen die konsequente Umsetzung dieser Regelungen zugesichert.

Kein Zugang zur Weide: Ministerin befürchtet Rückgang der ökologischen Landwirtschaft

Viele Ökobetriebe müssen nun zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um die bereits hohen Tierwohlstandards weiter anzupassen. Anders werden die Betriebe den europäischen Anforderungen an den Ökolandbau nicht gerecht. „Eine ökologische Rinder-, Schaf-, Ziegen- oder Pferdehaltung wird zukünftig ohne Weidezugang nicht mehr möglich sein. Das wird aber leider auch dazu führen, dass entgegen unserem politischen Ziel nach Ausweitung des Ökolandbaus nun einige Betriebe trotz großer Anstrengungen die ökologische Produktion werden einstellen müssen“, befürchtet Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU). Das gelte vor allem dann, wenn ein Zugang zur Weide wegen der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich ist. Das könne etwa bei Innerortslagen, aber auch bei viel befahrenen Verkehrswegen der Fall sein, so die Politikerin. All das könne den Zugang zur Weide unmöglich machen.

 Foto: Thierry RYO – stock.adobe.com (Symbolbild)

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