Biogas: Forderung besserer Rahmenbedingungen für Landwirte
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat den Bund dazu aufgefordert, die Rahmenbedingungen für landwirtschaftliche Biogaserzeuger zu verbessern. Ansonsten sei die Energiewende gefährdet.
- Bayerische Landwirtschaftsministerin Kaniber äußert sich während eines Fachgespräches
- Fehlende Rahmenbedingungen „ernsthafte Gefahr für Energiewende“
- Erzeugung von Biogas muss für Landwirte wirtschaftlich sein
Biogas gilt als einer der Bausteine der Energiewende. Zudem ist die Erzeugung von Biogas eine wichtige Einnahmequelle für Landwirte. Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) appellierte anlässlich des Fachgesprächs „Biogas ist Blühfläche! – Wildpflanzen als Substrat“ an die Bundesregierung, die Rahmenbedingungen für landwirtschaftliche Biogas-Produzenten zu verbessern.
Biogas: Fehlende Rahmenbedingungen „ernsthafte Gefahr für Energiewende“
Kaniber kritisierte „die ständig ideologisch getriebene Diskriminierung der Biomasse aus der Land- und Forstwirtschaft durch den Bund“. Das sei eine ernsthafte Gefahr für die Energiewende, so die Ministerin. „Wir brauchen aus Berlin endlich Erleichterungen für die Betreiber unserer Anlagen, sonst werden wir in naher Zukunft eine wichtige Wertschöpfung für den ländlichen Raum verlieren“, stellt Kaniber fest.
Biogaserzeugung muss für Landwirte wirtschaftlich sein
Die aktuellen Rahmenbedingungen haben sich laut Kaniber dramatisch verschlechtert: Viele Anlagen verlieren in den nächsten Jahren die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). „Ihnen droht dann mangels Wirtschaftlichkeit das Aus. Voll leistungsfähige Anlagen laufen Gefahr, nur noch als Investitions- und Bauruine zu bestehen“, so die Politikerin. Konkret müsse das Ausschreibungsvolumen der Bundesnetzagentur für Biomasseanlagen auf mindestens 1.200 Megawatt jährlich erhöht werden, denn die letzten Ausschreibungen seien dreifach überzeichnet gewesen.
„Das bedeutet, dass zwei Drittel der Biogasanbieter eine Absage erhielten, obwohl sie unter dem festgelegten Höchstwert angeboten haben“, so die Ministerin. Bayern dränge zudem auf eine deutliche Erhöhung des Flexibilitätszuschlags von 65 Euro auf 120 Euro, wenn die Anlage flexibel vor allem dann Energie liefert, wenn die Nachfrage im Netz höher ist. Außerdem fordert der Freistaat einen Klimazuschlag für besonders klimafreundliche Substrate, da diese für den Anlagenbetreiber mit höheren Kosten verbunden sind. Wenn der Bund auf die Forderung aus Bayern eingeht, würden Landwirte bundesweit profitieren.
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