Vegetationsbrände: Gesetzliche Unfallversicherung fordert Spezialisierung der Feuerwehren
Angesichts der höheren Gefahr von Vegetationsbränden durch zunehmende Trockenheit kritisiert die DGUV, dass die Feuerwehren für solche Brände nicht ausreichend ausgerüstet seien.
- Waldbrandstatistik 2023
- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung stößt Diskussion an
- Untersuchung: Vegetationsbrände effektiver und sicherer bekämpfen
- Extreme Wetterlagen nehmen zu
Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) vernichteten 2023 1.059 Waldbrände rund 1.240 Hektar Waldfläche. Aber auch Felder geraten immer wieder in Brand. Obwohl die Ursache oft Fahrlässigkeit von Erholungssuchenden – etwa durch weggeworfene Zigarettenkippen ist – steigt die Brandgefahr mit der klimabedingten Trockenheit.
Feuerwehren nicht richtig für Vegetationsbrände ausgerüstet?
Der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und Berufsverbänden bereitet die fehlende Schlagkraft der Feuerwehren gegen Vegetationsbrände mangels spezieller Ausrüstung zunehmend Sorgen. In Deutschland gebe es oft keine spezialisierten Einheiten, die sich ausschließlich der Waldbrandbekämpfung annehmen, heißt es in einer Pressemitteilung der DGUV. Oft tragen Feuerwehrleute bei der Vegetationsbrandbekämpfung in der Fläche ihre reguläre Schutzausrüstung, die nur sehr bedingt für die meist hohen Außentemperaturen und eine lange Einsatzdauer geeignet ist. Die DGUV gibt zu bedenken, dass diese Schutzausrüstung nicht den Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz bei häufigeren Einsätzen im Zusammenhang mit Vegetationsbränden entspricht. Auch die Brandbekämpfungstaktiken stellte die DGUV in Frage.
Untersuchung soll Brandbekämpfung effektiver und sicherer machen
Um die Situation zu analysieren, hat die gesetzliche Unfallversicherung eine Untersuchung am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA) angestoßen. Sie soll die Belastungen für die Einsatzkräfte bei der Bekämpfung von Vegetationsbränden in den Mittelpunkt stellen. Untersucht wird sowohl die Exposition durch Schadstoffe im Rauch als auch die körperliche Belastung. Mit den Ergebnissen rechnet die DGUV 2026. „Unser Ziel ist es, die Einsätze bei der Vegetationsbrandbekämpfung noch sicherer zu machen“, so Hauptgeschäftsführer Stefan Hussy.
Extreme Wetterlagen nehmen zu
Das Frühjahr 2025 war in Mitteleuropa zu warm und viel zu trocken. So fielen im März in Deutschland nur 19 Liter Regen pro Quadratmeter, es war damit fast 70 Prozent trockener als in den Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020. Auch der April blieb mit rund 31 Litern Regen pro Quadratmeter zu trocken.
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