Borkenkäfer: Bekämpfung mit Technik statt Chemie
Die sich stark vermehrenden Borkenkäfer zu bekämpfen, geht auch ohne Chemie. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat ein kostenloses Merkblatt mit technischen Lösungen veröffentlicht.
- Borkenkäfer breitete sich wegen der Trockenheit stark aus
- Es gibt technische Lösungen für die Bekämpfung
- Merkblatt mit vielfältigen Methoden
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit im Sommer 2022 breitete sich der Borkenkäfer in weiten Teilen Deutschlands massiv aus. Bayern schlägt im Kampf gegen die Schädlinge einen nachhaltigen Weg ein: Technik statt Chemie. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising veröffentlichte in einem neuen Merkblatt verschiedene Varianten der technischen Borkenkäferbekämpfung. Darunter Methoden, die gar nicht so neu sind. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die streifenweise Entrindung – auch „Rindenschlitzen“ – genannt. Dazu ist ein Anbaugerät an der Motorsäge nötig.
Methoden für die individuelle Situation
In übersichtlicher und kompakter Form erhalten Forstleute, Waldbesitzer und Interessierte alle Informationen, um die individuell passende und wirksamste Möglichkeit der technischen Borkenkäferbekämpfung zu finden – je nach technischer Ausstattung, Waldgröße, Jahreszeit und Befallsstadium. Außerdem enthält das Merkblatt Angaben zu Kosten– und Leistungswerten der jeweiligen Verfahren, um die Entscheidung auch auf einer ökonomischen Grundlage treffen zu können.
Borkenkäfer ohne Chemie bekämpfen: Kostenloses Merkblatt
Die Massenvermehrung des Borkenkäfers ist in Bayern noch nicht beendet. Für den Verlauf werde daher entscheidend sein, ob Waldbesitzer bis Ende März alle Überwinterungsbäume der Fichtenborkenkäfer finden, das Holz aufarbeiten und aus dem Wald schaffen, so Dr. Andreas Hahn, der die Abteilung Waldschutz an der LWF leitet.
Das Merkblatt, das nicht nur für bayerische Waldbesitzer interessant ist, kann kostenlos auf der Internetseite der LWF heruntergeladen werden.
Foto: Hagenstaadt/Pixabay.com
