Milch Marker Index zeigt: Milcherzeuger können Kosten nicht decken
Die veröffentlichten Zahlen des Milch Marker Index zeigen die alarmierenden Produktionskosten für Milcherzeuger.
- Entwicklung Produktionskosten für Milcherzeuger
- Milchpreise und Erzeugerkosten stehen nicht in Relation
- MEG Milch Board fordert aktuelle Daten
Dass Produktionskosten in allen Bereichen steigen, ist bekannt – so auch für Milcherzeuger. Aus dem Milch Marker Index (MMI) geht der Anstieg in den vergangenen Jahren hervor, teilweise allerdings mit Schwankungen. Die jüngst veröffentlichten Zahlen offenbaren einen Kostensprung von 2021 auf 2022 von 6,83 Cent pro Kilogramm Milch. Entsprechend stieg der MMI im Jahr 2022 auf 120. Der Wert im Oktober 2024 betrug bereits 121. Bei Milcherzeugungskosten von 55,58 Cent pro Kilogramm und einem Milchauszahlungspreis von 50,87 Cent pro Kilogramm fehlen 4,71 Cent pro Kilogramm oder acht Prozent zur Kostendeckung.
Weniger Kühe und Betriebe trotz höherer Milchauszahlungspreise
Der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz betont, dass anhand der Daten sichtbar werde, was alle schon wussten. „Von der massiven Kostensteigerung von 2021 auf 2022 waren auch wir Bäuerinnen und Bauern stark betroffen. Diese haben natürlich auch unsere Produktionskosten beeinflusst.“ In der Vergangenheit hat es laut Lenz keine vergleichbare Konstellation gegeben, so dass erst jetzt das ganze Ausmaß dieser Ausnahmesituation sichtbar werde. „Es ist also nicht weiter verwunderlich,“ so Lenz weiter, „dass die Kuhzahlen in den Betrieben gesunken sind und das Jahr 2024 mit 3,3 Prozent Rückgang den bisherigen Spitzenwert eingenommen hat.“ Auch die Zahl der Betriebsaufgaben spreche eine deutliche Sprache.

Milcherzeuger sind darauf angewiesen: Daten müssen zeitnah veröffentlicht werden
Die Aktualisierung der Kostenberechnung bestätigt nach Ansicht von Lenz die Qualität der Berechnungsmethode, die die MEG Milch Board gemeinsam mit dem Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft und dem European Milk Board entwickelt hat: „Mit der Aktualisierung werden die tatsächlichen Verhältnisse sehr gut abgebildet. Die Methode steht und fällt jedoch mit einer rechtzeitigen Veröffentlichung der Buchführungsdaten. Hier gibt es eindeutig Verbesserungsbedarf. Viele Milcherzeuger und -erzeugerinnen greifen auf unsere Ergebnisse zurück. Diese können sie jedoch nur in ihrem Sinne einsetzen, wenn die Datengrundlage aktuell ist“, so Lenz.

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