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Protest gegen Mercosur-Abkommen: Das würde das Abkommen für die EU und die Landwirte bedeuten

Laut einem Bericht sollen sich die EU und die südamerikanischen Mercosur-Staaten über das Freihandelsabkommen geeinigt haben. Der Bauernverband und Sachsens Landwirte sehen die zollfreien Importe kritisch.
  • EU treibt Mercosur-Abkommen voran
  • Kritik von DBV-Präsident Rukwied
  • Demonstration in Dresden

Laut einem Bericht der Deutschen-Presse-Agentur (dpa) auf der eigenen Interseite europeannewsroom.com sollen sich die Europäische Union und die südamerikanischen Mercosur-Länder geeinigt haben, womit das umstrittene Freihandelsabkommen kurz vor dem Abschluss stehen dürfte. Das Abkommen, das seit 25 Jahren diskutiert wird, ermöglicht den lateinamerikanischen Staaten, Rindfleisch, Hähnchen und Zucker in größeren Mengen zollfrei nach Europa zu exportieren. Deutschland und Spanien sprechen sich für das Freihandelsabkommen aus. Andere Länder, wie etwa Frankreich, sind dagegen.

Rukwied befürchtet Produkte in Europa unter dem EU-Standard

Heftige Kritik kommt auch vom Deutschen Bauernverband (DBV). „Dieses Abkommen würde einseitig zu Lasten unserer Landwirtschaft gehen. Es muss dringend nachverhandelt werden“, fordert DBV-Präsident Joachim Rukwied. Das Mercosur-Abkommen würde laut dem Bauernpräsidenten – anders als bei anderen Handelsabkommen – dazu führen, dass die heimische Erzeugung durch Agrarimporte zu Standards aus dem vergangenen Jahrhundert verdrängt werde.

Rukwied sieht Nachteile für die Verbraucher, Landwirte, aber auch für die Tiere, die Umwelt und das Klima. „Die EU-Landwirtschaft kann nur bestehen, wenn Instrumente und Mechanismen entwickelt werden, mit denen die Unterschiede zwischen internationalen und europäischen Umwelt-, Klima- und Tierwohlstandards ausgeglichen werden“, so Rukwied. Zwingend erforderlich sei daher, den Agrarteil des Mercosur-Abkommens neu zu verhandeln und die hohen europäischen Standards darin zu verankern.

Landwirte protestieren in Dresden gegen Mercosur

Wie mdr.de berichtet, haben sächsische Landwirte vor dem Landtag in Dresden gegen das Abkommen demonstriert. Sie befürchten, dass Europa mit Billigware überschwemmt wird und Qualitätsansprüche untergraben würden. Die Landwirte übergaben dem Minister für regionale Entwicklung, Thomas Schmidt (CDU), Forderungen. In dem Papier fordern sie unter anderem die verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Darüber hinaus besteht Sorge um europäische, soziale und ökologische Standards.

Foto: PX Media – stock.adobe.com (Symbolbild)

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