Dünger: So steigert Silizium den Weizenertrag
Nur ein Prozent Silizium hat in einem Feldversuch 80 Prozent mehr Weizenertrag gebracht. Die Methode könnte aber auch negative Auswirkungen haben, was Gegenstand weiterer Forschungen ist.
- Forscher untersuchten die Auswirkung von Silizium auf den Weizenertrag
- 80 Prozent mehr Ertrag: Ein Prozent Silizium genügt
- Mit Silizium gegen die Dürre
- Weitere Forschungen notwendig
Wissenschaftler unter der Federführung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) haben untersucht, wie sich vor dem Hintergrund zunehmender Dürreperioden die Ausbringung von Silizium auf die Weizenerträge auswirkt.
80 Prozent mehr Weizenertrag: Ein Prozent Silizium genügt
Die Forschungsergebnisse belegen, dass eine Düngung des Ackers mit einem Prozent sogenannten „amorphen Silikat“ sowohl die Nährstoff- als auch die Wasserverfügbarkeit im Boden erhöhen kann. Bei einem Feldversuch stieg der Weizenertrag im Vergleich zum Ertrag auf dem Kontrollfeld um über 80 Prozent.
Mit Silizium gegen die Dürre
Insbesondere die Fähigkeit zur Wasserspeicherung von Silizium kann neue Potentiale eröffnen: Wie ein Schwamm zieht amorphes Silikat Wassermoleküle an, die sich in einer Gelhülle um den Silikatkern anlagern. „Wenn die oberen 20 Zentimeter der Bodenschicht ein Prozent mehr Silikat haben, haben wir circa 40 Prozent mehr pflanzenverfügbares Wasser“, erklärt Studienleiter Dr. Jörg Schaller. In einer Dürreperiode könnte dieses zusätzliche Wasser für die Pflanze bis zum nächsten Regenguss lebenserhaltend sein und damit Ernteverluste mindern. Durch die erhöhte Biomasseproduktion gelangt auch mehr organischer Kohlenstoff in Form von Stroh in den Boden, der dort fixiert wird und damit die Bodenfruchtbarkeit verbessert.
Weitere Forschungen: Eventuelle negative Auswirkungen
Ob die Ausbringung von Silizium auch negative Auswirkungen haben kann, müssen die Wissenschaftler erst erforschen. Wird etwa zu viel amorphes Silikat auf das Feld gebracht, könnten große Mengen Nährstoff in kurzer Zeit freigesetzt werden. Im ungünstigsten Fall werden die Nährstoffe ausgewaschen und gelangen in Gewässer, wo die Entstehung von Algen angeregt werden könnte.
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