Zuckerrüben und Sojabohnen zukunftsfähig
Landvolk Niedersachsen informiert über den Anbau von Bio-Zuckerrüben und Sojabohnen.
Viele Landwirte, sowohl in der biologischen als auch in der konventionellen Landwirtschaft, denken über die Produktion alternativer Produkte nach. Ein Grund sind neben Vermarktungsmöglichkeiten auch neue Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. So werden die Öko-Zuckerrübe und die Sojabohne zukünftig neben den bekannten Arten vermehrt im ökologischen Anbau anzutreffen sein, wie der Bauernverband Landvolk Niedersachsen prognostiziert. Die Witterung in Europa verändert sich. Diese bringt größere Unterschiede, wie Frost trotz höherer Durchschnittstemperaturen und vermehrte Unwetter. Wärmere Witterung ist förderlich für den Anbau von Zuckerrüben, Soja verträgt in der Regel mehr Frost als zum Beispiel Mais.
Bio-Zucker ist gefragt
Im Rahmen einer Exkursion zum Bauckhof bei Uelzen haben der Verband und die Nordzucker AG norddeutsche Landwirte über den Anbau von Bio-Zuckerrüben und Soja informiert. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach heimischem Bio-Zucker und einer Wachstumsrate des Bio-Segments ist für Nordzucker aus dem Projektgedanken „Zucker aus Öko-Rüben“ ein Geschäftsfeld geworden. Konsumenten achten verstärkt auf Bio-Siegel. Waren es 2017 erst 30 Öko-Zuckerrüben-Anbauer, die Nordzucker belieferten, so stellten 2018 über 50 Anbauer auf die Öko-Variante um.
Soja unterdrückt Unkraut
„Soja kann man schön zuhäufeln. Die kommt dann wieder durch, während der Mais eine Mimose unter den Pflanzen ist“, erklärte Bauckhof-Betriebsleiter Rouven Bremer die Reihenhack-Technik zur Unkrautbekämpfung. Wenn der Bestand dicht ist, hat Soja eine gute Unkrautunterdrückung. Doch bis dahin müsse er drei Mal mit der Hacke durch, so Bremer.
Produkte aus Soja, wie Sojamilch, müssen derzeit noch großteils importiert werden. In Europa ist Italien mit über 300.000 Hektar Anbaufläche führend beim Sojaanbau, gefolgt von Serbien mit gut 200.000 Hektar und Rumänien mit etwa 170.000 Hektar. Schlusslicht ist Deutschland mit ungefähr 19.000 Hektar.