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Zölle: Stickstoffdünger könnte ab April teurer sein

Die Europäische Kommission plant hohe Zölle auf die Einfuhr von Harnstoff und Ammoniumnitrat. Leidtragende wären die europäischen Landwirte.

Die Europäische Kommission plant “Antidumpingzölle” auf Harnstoff und Ammoniumnitrat aus den Vereinigten Staaten und Russland. Wie das Informationszentrum  “Proplanta” berichtet, seien auch Produkte aus dem Karibikstaat Trinidad und Tobago betroffen. Die Zölle sollen offenbar die europäische Düngemittelindustrie schützen und Wettbewerbsverzerrungen vermeiden. Laut einer entsprechenden Vorankündigung der Kommission sollen die Einfuhrgebühren schon ab 13. April gelten.

Verbände: Extrakosten nicht gerechtfertigt

Leidtragende würden die europäischen Landwirte sein, da Düngemittel im Ackerbau den größten Teil der Vorleistungskosten ausmachen. Der europäische Bauernverband COPA und der EU-Ausschuss der ländlichen Genossenschaften COGECA kritisieren den Vorstoß. Sie sehen die geplanten Zölle nicht gerechtfertigt. Der Rückgang der Preise für Harnstoff und Ammoniumnitrat sei dem globalen Trend geschuldet, so die Verbände. Sie rechnen mit Extrakosten durch höhere Düngerpreise von etwa zwei Milliarden Euro über fünf Jahre.

Zölle würden Landwirte hart treffen

COPA/COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen warnte davor, dass die Auswirkungen der  Maßnahmen gerade angesichts der aktuellen Marktbedingungen zu einem „explosiven Cocktail“ führen könnten, wie “Proplanta” den Finnen zitiert. Derzeit hätten die EU-Landwirte mit niedrigen Getreidepreisen auf den Weltmärkten sowie den Folgen der Trockenheit des vergangenen Jahres zu kämpfen, so Pesonen. Des weiteren drohten deutliche Einschnitte im Budget der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020.

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