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Wölfe: Kabinett macht Weg für Abschuss frei

Wölfe sollen künftig präventiv geschossen werden, auch wenn sie kein Tier gerissen haben. Der NABU sieht in dem Gesetzentwurf keine Lösung.

Seit Monaten debattieren das Landwirtschafts- und das Umweltministerium über die Entnahme von Wölfen. Jetzt haben sich die beiden Ministerinnen Svenja Schulze (SPD) und Julia Klöckner (CDU) in der “Causa Wölfe” geeinigt.

Wölfe dürfen auch präventiv geschossen werden

Einer der Streitpunkte war die Frage, ob nur Wölfe geschossen werden dürfen, wenn sie bereits Weidetiere gerissen haben. Dem Gesetzentwurf zufolge soll der Abschuss von Wölfen möglich sein, auch wenn sich nicht feststellen lässt, welcher Wolf eines Rudels ein Tier gerissen hat. In der betroffenen Gegend dürfen solange Wölfe entnommen werden, bis es zu keinen Attacken mehr kommt. Jäger dürfen aber nicht eigenmächtig handeln. Jeder einzelne Abschuss muss durch die Behörden der Länder genehmigt werden. Die Änderung im Bundesnaturschutzgesetz muss noch vom Bundestag verabschiedet werden.

NABU befürchtet mehr Risse durch Beschuss

Im Zusammenhang mit einer positiven Reaktion des niedersächsischen Umweltministers Olaf Lies (SPD) auf das geplante Gesetz kritisiert der NABU den Entwurf heftig. „Dies ist eines Umweltministers nicht würdig, denn damit würden auch Tiere abgeschossen, die nie Probleme verursacht haben oder verursachen werden”, sagte der Vorsitzende des NABU Niedersachsen Dr. Holger Buschmann. Er gibt zu bedenken, dass durch die Zerstörung der Rudelstrukturen mehr Weidetierrisse riskiert würden.

Buschmann fordert, Weidetierhalter schnell und unbürokratisch zu unterstützen anstatt die Wolfsbestände zu regulieren. “Es zeigt sich, das Herdeschutzmanahmen wirken”, so der Vorsitzende. Die Lösung sieht er in bundesweiten und fachlich begründeten Standards beim Herdenschutz.

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