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Wissenschaftler als Urlaubsvertretung für Landwirte – eine Schnapsidee?

Wenn man einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb leitet, ist es notwendig, immer da zu sein, 24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr. Oder gibt es eine Lösung, mal auszubrechen? Der Rheinische Landwirtschaft-Verband (RLV) hatte geglaubt, eine solche Lösung parat zu haben. Er hat sich etwas ausgedacht, um Landwirten die gleiche Möglichkeit wie Berufstätigen anderer Branchen auch zu bieten, den Alltag zu verlassen und auf Urlaub zu fahren, das Motto: „Urlaub vom Bauernhof“.

Die Grundidee war, Urlaubsvertretungen zu vermitteln, die sich während der Abwesenheit um Haus, Hof und Vieh kümmern. Als Vertreter waren vorallem ausgebildete Landwirte und Agrarwissenschaftler vorgesehen. Diese sollten 25 bis 30 Euro pro Stunde erhalten. Doch das Projekt ging ordentlich in die Hose. Denn die Landwirte vom Rhein wollen scheinbar ihre Betriebe niemand anderem anvertrauen.

„Obwohl sich 30 Betriebe für das Angebot interessierten, hat bisher kein Landwirt die Urlaubsvertretung in Anspruch genommen“, zitiert Focus Online RLV-Sprecherin Andrea Bahrenberg unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa. Grund dafür seien wohl die hohen Kosten, vermutet Bahrenberg. „Das verteuert einen Kurzurlaub für die Landwirte enorm, die nicht nur ihren Urlaub, sondern auch ihre Vertretung zahlen müssen“, so die Rheinländerin weiter. Sie vermutet, dass die meisten Landwirte auf Familienmitglieder oder Freunde zurückgreifen.

Eure Meinung
Wie regelt ihr das mit dem Urlaub? Schafft ihr es, den Betrieb öfter mal zu verlassen, oder bleibt ihr ohnehin lieber zuhause?

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