„Wir machen Euch satt!“ ruft zur zweiten großen Demo auf
Zum zweiten Mal geht die Initiative „Wir machen Euch satt!“ in Berlin auf die Straße: „Es muss ein Ende haben, die Agrarbranche in ,Gut und Böse‘ einzuteilen.“
„Redet mit uns, statt über uns!“ ist ein Hauptanliegen vieler Landwirte, die sich in der Initiative „Wir machen Euch satt!“ zusammengefunden haben. Am 16. Januar ab 9.15 Uhr am Berliner Hauptbahnhof will man am Rande der „Internationalen Grünen Woche“ erneut auf die Probleme aufmerksam machen.
Es ist vor allem das „Schwarz-Weiß-Denken“, das die Landwirte stört. „Es muss ein Ende haben, die Agrarbranche in ,gut und böse‘ einzuteilen und dabei zu übersehen, dass der Otto-Normalverbraucher die Kampfbegriffe ,Massentierhaltung’ oder ,Agrarindustrie’ nicht von modernen Familienbetrieben unterscheiden kann“, sagte Schweinezüchterin und Mitorganisatorin der Initiative Kathrin Seeger am Freitag zu gruuna.com.
Die Initiative will die Verbraucher über die moderne Entwicklung der Landwirtschaft aufklären und welche Vorteile Konsumenten täglich daraus ziehen können. Natürlich gebe es manche Entwicklung, die diskussionswürdig ist, so Seeger weiter. Doch viele Problemfelder würden durch die Organisatoren von „Wir haben es satt!“ zusammen mit manchen Medien sehr stark überzeichnet und führten die Menschen damit in die Irre und diskreditieren viele Arbeitende in der Landwirtschaft, will Seeger mit ihren Mitstreitern aufklären. „Wir haben es satt!“ vertritt im Gegensatz zu „Wir machen Euch satt!“ die Ansicht, dass Qualität nur aus bäuerlichen Kleinbetrieben kommen kann. Allein die Tatsache, dass bei „Wir haben es satt“-Demos die Albert-Schweitzer-Stiftung Mitorganisator ist, mache es sogar für Biolandwirte unmöglich, dort mitzulaufen, denn die Stiftung wolle die Abschaffung der Nutztierhaltung, zeigt Seeger wenig Verständnis. Die Organisatoren von „Wir machen Euch satt!“ hingegen fordern eine sachliche Diskussion, frei von Ideologie und ohne „radikale“ Weltbilder wie Veganismus.
Parallel zur Demo in Berlin sind regional ebenfalls Kundgebungen geplant. Die Organisatoren rechnen bundesweit mit mehr Teilnehmern als 2015.