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Will EU Tierhaltung abschaffen?

Der EU-Umweltausschuss will die Grenzwerte für Ammoniak und Methan drastisch senken. Jedes zweite Rind müsste weg.

Am 27. Oktober wird das EU-Parlament über die NEC-Richtlinie, derzufolge bis 2025 für Deutschland Ammoniakemissionen um 46 Prozent und Methanemissionen um 39 Prozent reduziert werden sollen, abstimmen.

Für die Tierhalter wären die Vorgaben eine Katastrophe. Eine Studie der EU-Kommission zeigt, dass mindestens jedes zweite Rind, jede achte Milchkuh und jedes achte Schwein abgeschafft werden müsste, um die Ziele zu erreichen. „Dabei leisten Bauern bereits einen enormen Beitrag zum Klimaschutz.“, so der Bayerische Bauernverband (BBV). Laut Umweltbundesamt haben die deutschen Landwirte die Methan- und Ammoniakemissionen zwischen 1990 und 2010 bereits um rund 23 Prozent reduziert.

Doch bei technischen Verbesserung im Stall und bei der Arbeit auf dem Feld ist das Potenzial weitgehend erschöpft. Die Grenzwerte seien nur zu erreichen, wenn viele Landwirte ihre Tierhaltung aufgeben und ihre Tiere zum Schlachter bringen, heißt es weiter aus dem BBV. „Ziel unserer Bauern ist es, auch in Zukunft die Effizienz von Düngung und Fütterung weiter zu verbessern und durch den Einsatz von emissionsmindernder Technik – dort wo sie praxistauglich und effizient für bayerische Betriebs- und Flächenstrukturen funktioniert – die Emissionen von Ammoniak und Methan weiter zu senken“, verteidigt BBV-Präsident Walter Heidl die deutschen Landwirte. „Aber durch die geplanten Vorgaben würden wohl gerade kleine Betriebe verschwinden, die unsere bäuerliche Landwirtschaft prägen und das Grünland im Voralpenland erhalten.“, sieht Hedl vorallem für Bayern ein Problem.

Der Bayerische Bauernverband sieht in der geplanten Ammoniakminderung auch die Weiterentwicklung tiergerechter Haltungsverfahren in der Schweine- und Milchviehhaltung eingeschränkt. An die Stelle von offenen und luftigen Stallsystemen müssten hermetisch abgeriegelte Systeme treten, so der BBV.

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