Wildschwein-Projekt soll Schweinepest von Deutschland fernhalten
Die Afrikanische Schweinepest hat Deutschland noch nicht erreicht. Ein Projekt in Nordrhein-Westfalen soll dafür sorgen, dass das auch so bleibt.
In Polen, Tschechien, der Ukraine, Russland und in den baltischen Ländern kursiert die Afrikanische Schweinepest (ASP). Aus Deutschland sind noch keine Fälle bekannt. In Nordrhein-Westfalen ist nun ein Pilotprojekt angelaufen, welches die ASP aus Deutschland weiterhin fernhalten soll. Nachdem jüngst die Schonzeit für Wildschweine in weiten Teilen von NRW aufgehoben wurde, folgt nun eine Maßnahme zur Reduzierung der Wildschweinpopulation.
Im Rahmen des Projekts übernimmt das NRW-Verbraucherschutzministerium einen Großteil der Kosten für die Trichinenschau bei Frischlingen. Das Projekt soll in der Jägerschaft Anreiz schaffen, den Bestand an Schwarzwild zu verringern. Dies gehöre zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen. Da die afrikanische Schweinepest auch über die Wildschweinpopulation eingeschleppt und verbreitet werden kann, begrüßt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) das Vorhaben.
Die für die Trichinenuntersuchung bei den Kommunen anfallende Gebühren werden mit maximal zehn Euro gestützt. Mit dem Projekt soll geprüft werden, inwieweit durch eine Gebührenreduzierung wirksame Anreize geschaffen werden können, um eine intensivere Bejagung bei Frischlingen zu erreichen. Ein entsprechender Erlass wurde bereits an die zuständigen Behörden versandt.
Noch sei es Zeit, so die ISN, um die Wildschweinpopulation zu verringern und so einen wesentlichen Risikofaktor für die Verbreitung der ASP zu reduzieren. Das funktioniere allerdings nur Hand in Hand mit den Jägern vor Ort. Die Interessengemeinschaft mahnt aber gleichzeitig zu Vorsicht und Hygiene. Allein die nicht sachgemäße Entsorgung von kontaminierten Essensresten kann zur Ausbreitung der ASP in Wild- und Hausschweinebeständen führen.