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Wieso es mit dem Online-Shop nicht klappt

Egal ob Großbetrieb oder kleiner Bio-Bauer: Immer mehr Landwirte setzen auf das Internet, um ihre Erzeugnisse und Produkte zu verkaufen. Doch bei vielen Unternehmen bringt der Online-Shop nicht den gewünschten Umsatz. Wenn die Preise, Lieferbedingungen und das Design stimmen – warum kaufen dann nicht mehr Menschen ihre Lebensmittel online beim Erzeuger?

Auf der Seite wortgefecht.de wird eine amerikanische Untersuchung vorgestellt, in der mit einem Experiment bewiesen wird, dass Konsumenten mehr für Waren zahlen, die sie zuerst anfassen können. Die Forscher des California Institute of Technology haben hungrigen Probanden Lebensmittel präsentiert. Einmal waren die Speisen in einem Text beschrieben, einmal auch hochauflösenden Fotos abgebildet und einmal auf einem Tablett direkt gezeigt. Anschließend wurde nach den Preisen gefragt, die Teilnehmer zu bezahlen bereit wären.

Am »wertvollsten« waren den Studienteilnehmern dabei die Lebensmittel, die real vor ihnen standen. Sie waren bereit, im Durchschnitt 50 Prozent mehr zu zahlen als bei den beiden anderen Präsentationsformen.

Die Forscher vermuten, dass ein Konsument, schon bevor er die Ware in die Hand nimmt, im Gehirn eine Vorauswahl nach optischen Kriterien, Form und Duft trifft. Um den Effekt zu erzielen, ist zwar das Berühren und Anfassen nicht zwingen nötig. Aber die Waren müssen physisch präsentiert werden, damit der Kaufwille erhöht wird.

Die Untersuchung, die man auch online lesen kann, erklärt, warum viele Kunden sich im Internet informieren, aber in einem realen Laden kaufen. Und sie macht deutlich, dass der Vorteil eines Onlineshopps im Preis liegen muss, damit er erfolgreich ist.

Das ist jedoch gerade in der Lebensmittelbranche schwierig: Discounter haben die Preise ins bodenlose gedrückt, und selbst hochwertige Produkte kriegt man in Bio-Qualität günstig in jedem Einkaufszentrum. Der Direktvermarkter kann damit kaum mithalten – und verkauft seine Erzeugnisse zumeist auf Wochenmärkte und in eigenen Geschäften zum selben Preis wie online. Wenn dann auch noch die Versandkosten ins Kalkül gezogen werden, wird es dank der Studie plausibel, warum Online-Shops für Nahrungsmittel sich bis jetzt kaum durchgesetzt haben.

Ein Gedanke zu „Wieso es mit dem Online-Shop nicht klappt

  • Ich denke auch, dass die Frische beim Lebensmittelversand eine wichtige Rolle spielt. Allerdings gibt es viele verarbeitete Waren – von Marmeladen über Getränke bis hin zu Gewürzen – die man problemlos lagern und versenden kann. Da hat Deutschland mit Sicherheit noch Nachholbedarf – ich bin sehr gespannt, wie sich das in den kommenden Jahren entwickelt. Ich sehe hier in jedem Fall Potential für einige Startups, neben den Platzhirschirschen á la gourmondo.

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