Wer verstreut Metallteile in Maisfeldern?
Nach einer Jahre andauernden Sabotage-Serie an Landmaschinen haben unbekannte Täter erneut zugeschlagen.
Im Zeitraum von 2010 bis 2013 haben Unbekannte bundesweit immer wieder Schrauben in Maisfeldern verstreut. Die meisten Fälle wurden aus Nordrhein-Westfalen bekannt, aber auch bayerische Landwirte waren betroffen. Der Gesamtschaden an den beschädigten Maschinen ging damals in die Hunderttausende.
Nach 2013 war Ruhe – bis jetzt. Denn Anfang Oktober haben bislang Unbekannte erneut zugeschlagen. Vergangenen Freitag und am Sonntag kam es gleich zu drei Vorkommnissen in Werne und Bergkamen, beide Orte in Nordrhein-Westfalen und etwa 14 Kilometer auseinander. Unbekannte haben wieder metallische Gegenstände in den Feldern verteilt. Aufgrund der geographischen Nähe kann zumindest hier davon ausgegangen werden, dass es sich um die gleichen Täter handelt. Polizei und Betroffene tappen auch bei den aktuellen Fällen völlig im Dunkeln, welches Motiv die Irren haben könnten. Auch hier kamen die Gegenstände während der Erntearbeiten in die Mähwerke der Maschinen. Der Gesamtschaden wird auf 30.000 Euro geschätzt.
Die Methode, Landwirte zu sabotieren, reicht aber lange vor die Serie vor drei Jahren. „Bereits seit über 20 Jahren gibt es hier immer wieder Vorfälle, bei denen kurz vor dem Einsatz des Häckslers Schrauben mit Klebeband an Maispflanzen angebracht werden.“, sagte eine Sprecherin der Polizei Unna zu gruuna.com. Die Polizistin gibt auch zu bedenken, dass neben dem erheblichen Sachschaden die Landwirte durch herumfliegende, messerscharfe Metallteile massiv gefährdet sind. Bei sieben Fällen aus dem Jahr 2006 konnte von der Polizei Unna ein tatverdächtiger Landwirt ermittelt werden. Er wurde allerdings trotz erheblicher Verdachtsmomente vom Landgericht Dortmund in zweiter Instanz freigesprochen. „Das Gericht rechtfertigte das Urteil damit, dass die logische Möglichkeit bestanden habe, dass jemand anders ihm das Isolierband mit seinen DNA-Spuren gestohlen haben könnte und es so theoretisch jeder hätte sein können.“, erklärt die Polizeisprecherin.