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Weltklimarat nimmt konventionelle Landwirtschaft in Schutz

Der Weltklimarat sieht in der flächendeckenden Umstellung auf ökologische Landwirtschaft keine Lösung gegen den Klimawandel. Ein Zeitungsredakteur hat das überspitzt kommentiert.

Der Weltklimarat (IPPC) warnt, dass die globale Erwärmung bereits jetzt Einfluss auf die Sicherheit der weltweiten Lebensmittelversorgung hat. Wie die “Neue Westfälische” (NW) berichtet, werden laut IPPC Vorhersagen schwieriger, Landwirte können schlechter planen. Dass heftige Wetterereignisse Landwirten immer häufiger einen Strich durch die Rechnung machen, zeigen anschaulich die Ernteeinbußen der Landwirtschaft im vergangenen Jahr und wohl auch dieses Jahr.

“Keine Verteufelung der konventionellen Landwirtschaft

Die Experten raten zu einer raschen Kehrtwende bei der globalen Nutzung der Landfläche. Eine reflexhafte Verteufelung der nicht biologischen Landwirtschaft sei in diesem Zusammenhang allerdings zu kurz gedacht – und auch nicht im Sinne des Weltklimarates. Wie die Zeitung weiter schreibt, sieht der IPPC den zentralen Ansatzpunkt für den Ausgleich zwischen Klimaschutz und Nahrungsmittelversorgung beim Verbraucher.

Autor sieht deutschen Bioboom als zu kurzsichtig

NW-Autor Torben Gocke gibt in einem Kommentar ergänzend zu bedenken, dass ökologische Bewirtschaftung mehr Fläche braucht als konventionelle Landwirtschaft. So werde die Dimension des globalen Dilemmas deutlich. “Wollen wir Essen für alle oder wollen wir Bio für uns?”, fragt der Journalist überspitzt. In einem Land, in dem es an 365 Tagen im Jahr Ananas in der Tankstelle zu kaufen gebe, dürfe man sich solche Fragen sicherlich stellen.

Wenn in südlicheren Regionen künftig Wälder abgeholzt würden, um Platz für verloren gegangene Ackerflächen zu schaffen, dann möge das aus deutscher Perspektive kurzsichtig sein, so Gocke weiter. Er kritisiert den mahnenden Zeigefinger derjenigen, die im gleichen Atemzug billige Lebensmittel genau aus diesem Teil der Welt kaufen, weil in unseren Regionen nicht genug Platz für den eigenen Bedarf ist. “Vielleicht ist es an der einen oder anderen Stelle ja doch legitim, den Landwirten einen größeren Ertrag zuzugestehen, damit sie der Nachfrage gerecht werden können”, so der Autor. Er kommt zu seinem persönlichen Fazit, dass “Bio für alle” nicht funktionieren werde. “Schon gar nicht von heute auf morgen.” In “radikalen Hau-Ruck-Aktionen” sieht Gocke nicht den richtigen Weg.

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