Wald: Wirtschaftlichkeit und Biodiversität schließen sich nicht aus
Artenvielfalt und Wirtschaft keine Gegensätze. Schmidt: „Wald leistet Beitrag zum Klimaschutz“.
Dass sich Waldbewirtschaftung und Artenvielfalt nicht ausschließen, haben vor kurzem Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und sein tschechischer Amtskollege Marian Jurečka mit der Unterzeichnung der „Prager Walderklärung“ festgehalten. Beide Minister unterstrichen in Prag die wesentliche Bedeutung einer Integration des Biodiversitätsschutzes in die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Damit tragen beide Länder zur Umsetzung der EU-Forststrategie bei.
„Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und die Förderung der biologischen Vielfalt sind kein Gegensatz.“, sagte Schmidt in Prag. Der integrative Ansatz sei die beste Strategie für die wirksame Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt in den Wäldern. Er bringe zugleich vielfältige Ökosystemleistungen hervor. Bei großflächiger Umsetzung in unseren nachhaltig bewirtschafteten Wäldern sei dies ein zentraler strategischer Ansatz, um die sich gegenseitig verstärkenden Ziele Bioökonomie und Biodiversität zu erreichen, so der Bundesminister weiter. Schmidt hob auch hervor, dass die nachhaltige Waldwirtschaft einen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Die Verwendung von Holz aus deutschen Wäldern entlaste die Atmosphäre jährlich um 66 Millionen Tonnen Kohlendioxid, weil dadurch fossile Rohstoffe ersetzt würden.
Die Minister luden auch andere europäische Länder dazu ein, sich ihren Bemühungen anzuschließen und betonten ihre Unterstützung für das Europäische Forstinstitut. Notwendig sei eine breitere Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Politikgestaltung und Entscheidungsfindung auf nationaler und EU-Ebene.
Die gemeinsamen Aktivitäten basieren auf dem Wissenschaftsprojekt „Integrate“ des Europäischen Forstinstituts. In der „Prager Walderklärung“ würdigten die Minister den strategischen Dialog zwischen den beiden Staaten.