Wald auf dem Weg der Besserung
Laut der Waldzustandserhebung, welche das Bundeslandwirtschaftsministerium seit 1984 jährlich in Auftrag gibt und veröffentlicht, haben sich 2013 einige Baumarten, darunter Eichen, Buchen und Fichten, scheinbar etwas erholt. Wobei die Eichen immer noch die stärksten Schäden aufweisen.
Als Indikator für die Bewertung der Bäume dienen die Baumkronen. Die Abweichung von einem voll benadelten oder voll belaubten gesunden Baum der jeweiligen Art wird als Kronenverlichtung bezeichnet und in mehreren Stufen ermittelt. Die Schadstufen 2, 3 und 4 werden der Kategorie „deutliche Kronenverlichtungen“ zugeordnet. Das entspricht einer Kronenverlichtung von mehr als 25 Prozent. Schadstufe 1 mit Kronenverlichtungen zwischen 11 und 25 Prozent gilt als Warnstufe. Schadstufe 0 umfasst alle Bäume mit bis zu zehn Prozent Kronenverlichtung. Die mittlere Kronenverlichtung ist der Mittelwert aller untersuchten Bäume.
Nach Auswertung der Untersuchungen ergab sich, dass 38 Prozent der deutschen Waldfläche keine Schäden aufweist, 39 Prozent sind leicht beschädigt, die Fläche der stark beschädigten Bäume ist von 2012 auf 2013 von 25 auf 23 Prozent gesunken. Im Durchschnitt hat sich die Kronenverlichtung von 19,2 auf 18,8 Prozent weiter vermindert.
Die Schadensentwicklung bei den häufigsten Baumarten im Detail:
Bei der Fichte beträgt der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen 24 Prozent, was einer Verbesserung um drei Prozent gegenüber dem Jahr 2012 entspricht. Auf die Warnstufe entfallen 38 Prozent (2012: 35 Prozent). Ohne Verlichtung waren unverändert 38 Prozent. Die mittlere Kronenverlichtung hat sich von 19,3 Prozent auf 18,8 Prozent verringert.
Bei der Kiefer beträgt der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen unverändert elf Prozent. Auf die Warnstufe entfallen 42 Prozent (2012: 39 Prozent). Ohne Kronenverlichtung waren 47 Prozent (2012: 50 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung ist von 14,5 Prozent auf 15,1 Prozent gestiegen. Dennoch ist der Zustand der Kiefern besser als bei den anderen Baumarten.
Die Erholung der Buche hat sich fortgesetzt, allerdings nicht im gleichen Maße wie von 2011 auf 2012. Der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen hat sich von 38 Prozent auf 35 Prozent weiter verringert. Auf die Warnstufe entfallen 42 Prozent (2012: 40 Prozent). Der Anteil ohne Verlichtung liegt nahezu unverändert bei 23 Prozent (2012: 22 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung sank von 24,3 auf 23,7 Prozent.
Bei der Eiche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 50 Prozent auf 42 Prozent gesunken. Auf die Warnstufe entfallen 39 Prozent (2012: 33 Prozent). Ohne Verlichtung waren 19 Prozent (2012: 17 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung beträgt 27 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Wert von 2012 mit 29,4 Prozent. Trotz der Verbesserungen bleibt die Eiche die am stärksten verlichtete Baumart in unseren Wäldern. Vor allem setzen ihr durch verschiedene Schmetterlingsraupen verursachte Fraßschäden zu, auf die oft Mehltaubefall am neuen Austrieb folgt.