Viele Azubis in Grünen Berufen brechen Ausbildung ab
Grüne Berufe liegen im Trend, trotzdem werden viele Ausbildungen abgebrochen – durch das Unternehmen oder vonseiten des Auszubildenden.
Wolfgang Kawollek, Botaniker und Vorstandsmitglied im Verein zur Förderung der Land- und Forstarbeiter hat für den Verein die Vertragskultur in den sogenannten Grünen Berufen untersucht und festgestellt, dass viele Verträge frühzeitig gelöst werden.
Als eine der Ursachen, die von den Auszubildenden ausgehen, nennt Kawollek die geringe „Attraktivitätswirkung der Agrarwirtschaft“. Das soziale Ansehen der Grünen Berufe bei Jugendlichen im Vergleich zur Industrie oder dem Dienstgebersektor werde als wenig attraktiv eingeschätzt, so der Studienautor.
Weitere Gründe seien Schwierigkeiten mit Ausbildern, anderen Auszubildenden und Kollegen sowie raue Umgangsformen. Neben sexueller Belästigung seien auch pädagogische Mängel mitunter Gründe. Auch unbezahlte Überstunden und Leistungsdruck zählen laut Kawollek zu den Gründen, warum Jugendliche das Handtuch werfen.
Auch persönliche Situationen spielen offenbar eine Rolle. So sind in der Untersuchung als Gründe für eine Vertragslösung unter anderem Überforderung, Probleme im Elternhaus, finanzielle Probleme oder das Umsatteln auf ein Studium angeführt.
Durch den Ausbildungsbetrieb werden laut Kawollek Verträge aufgrund von unzureichender Schul- oder Allgemeinbildung des Auszubildenden, mangelnde Einsatzbereitschaft oder auch mangelnde Konzentrationsfähigkeit gekündigt. Die Nichteinhaltung von Regeln und Anweisungen sowie Unpünktlichkeit spielen offenbar auch eine Rolle.
Im Jahr 2013 wurden bei 11.772 Neuabschlüssen von Ausbildungsverträgen 3.060 wieder gelöst.
Die komplette Untersuchung kann auf der Website der IG Bau als PDF geladen werden.