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Unterstützung von oben

Für große Agrarbetriebe kann er die Rettung in der Not sein. Wenn schlechte Bodenverhältnisse keinen Einsatz von herkömmlicher Technik zulassen, das Wetter aber dringend eine Bearbeitung des Felds erfordert, kommen immer wieder Hubschrauber zum Einsatz. Auch wenn es auf den ersten Blick nach einem schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis aussieht: Die Luftunterstützung kann sich rechnen, wenn die Böden nicht befahrbar sind.

Laut einem Artikel in der Bauernzeitung wurde bereits vor dem Ersten Weltkrieg über die Verteilung von Pflanzenschutzmitteln aus der Luft diskutiert ( wie es auch heute gemacht wird ). Damals wären vermutlich Luftschiffe zum Einsatz gekommen – heute verlassen sich Landwirte zumeist auf Hubschrauber. Es gibt einige Unternehmen , die entsprechende Flüge anbieten, gerade für die Düngung großer Flächen werden sie angefragt. Besonders in einem Jahr wie diesem, in dem die Felder nach dem langen und kalten Winter Mitte März oft noch nicht befahrbar waren.

Der Einsatz der Helikopter kann durch ihre GPS-Navigationstechnik genauso zielgerichtet erfolgen wie mit einer herkömmlichen Maschine. Auch aus einer Höhe von 12 bis 15 Metern und bei einer Geschwindigkeit von 70 bis 80 km/h wird metergenau gedüngt. An die Hubschrauber wird für den Einsatz ein „Außenlaststreukübel“ angebracht, der bis zu 500 Liter Dünger fasst. Bei einigen Modellen wird der Dünger durch einen motorbetriebenen Schleuderteller am unteren Ende des Streuers gleichmäßig verteilt.

Damit sich der Technik-Einsatz lohnt, muss im Vorfeld intensiv geplant werden. Flugkarten müssen ausgewertet, Gewässer ausgeklammert und Hindernisse wie Stromleitungen oder Windräder beachtet werden. Geübte Piloten können mit drei bis vier Minuten Flugzeit zwei Hektar düngen. Am Tag werden so insgesamt 200 bis 300 Hektar bearbeitet.

Gerade in Ostdeutschland ist die Luftunterstützung beliebt. Kurzentschlossene Betriebe haben es deshalb mitunter schwer, einen Hubschrauber zu buchen. Nach Angaben der Bauernzeitung haben viele große Betriebe bereits langfristige Verträge mit den Hubschrauber-Dienstleistern. Auch wenn die Böden eine „normale“ Düngung zulassen würden, werden manche Flächen jedes Jahr mit Helikoptern versorgt. Der Hektarpreis sei dank der langfristigen Verträge trotz des ungewöhnlichen Einsatzes nicht höher als bei der herkömmlichen Arbeit. Außerdem würde der Ertrag sich verbessern, weil zum Beispiel eine Bodenverdichtung durch Fahrspuren vermieden wird. Auch ist der Einsatz aus der Luft unabhängig von Pflanzenhöhe und Hangneigung.

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