Unkraut Ambrosia auf dem Vormarsch
Die aktuell warmen Temperaturen fördern die Ausbreitung des gefährlichen Unkrauts Ambrosia. Behörden sind sensibilisiert und geben Tipps.
Schon vor einigen Jahren informierte das Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BIK-F) vor der Ausbreitung von Ambrosia in Deutschland. Das Unkraut wurde aus Nordamerika eingeschleppt. Der Klimawandel unterstützt die Ausbreitung. Ambrosia ist auf Äckern genauso zu finden, wie auf Brachflächen und in Gärten.
Berühren kann zu Kontaktallergie führen
Ambrosia sieht harmlos aus, ist aber mehr als ein von Landwirten ungeliebtes Unkraut. Die Pollen können schon in kleinen Mengen Gesundheitsschäden auslösen. Das Berühren kann eine starke Kontaktallergie auslösen. Die Folgen können allergische Reaktionen, wie Heuschnupfen, allergisches Asthma oder Bindehautreizungen sein. Mit einer Blütezeit von Juli bis Oktober ist Ambrosia im Jahresverlauf lange präsent.
Umweltbundesamt bittet um Mithilfe
Aktuell warnt auch das Bundesumweltamt (UBA) vor der Pflanze und bittet Landwirte und Gärtner aber auch Privatpersonen um Mithilfe, die weitere Verbreitung einzudämmen. Die Behörde empfiehlt, Ambrosia-Bestände, etwa auf Brachen, Äckern oder an Straßenrändern, dem örtlichen Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt oder dem Julius Kühn-Institut zu melden. Eine weitere Möglichkeit ist laut UBA, die Pflanze samt Wurzel mit Handschuhen auszureißen. Wenn das Unkraut bereits blüht, ist zu empfehlen, zusätzlich eine Maske gegen Staub tragen. Allergiker sollten jeglichen Kontakt vermeiden.
Unkraut Ambrosia nicht in den Kompost
Die blühende Ambrosia-Pflanze gehört nicht in Kompost, in die Biotonne oder die Grünabfuhr. Das würde die Weiterverbreitung unterstützen. Vielmehr soll man sie in einen Plastikbeutel verpacken und in den Restmüll geben. Wer es mit größeren Beständen zu tun hat, kann sich bei der örtlichen Stadtreinigung erkundigen, ob die Pflanzen dort entsorgt und verbrannt werden können.
Warme Regionen stark betroffen
In vielen betroffenen Regionen Deutschlands ist die Bekämpfung bereits im Gange. Aufgrund des anhaltenden warmen Klimas sind neben Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Berlin und Brandenburg betroffen. In Berlin etwa sind Ambrosia-Scouts unterwegs, um die Bestände festzustellen und zu bekämpfen. Auf Äckern hat Ambrosia durch die lichten Bestände dieses Jahr besonders leichtes Spiel. Die Spreewaldbauern etwa haben angefangen, das Unkraut durch Mahd zu beseitigen. Doch, wie die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) schreibt, helfen nach der Pollenbildung auf landwirtschaftlichen Flächen nur noch chemische Unkrautvernichter, wie Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat. Das LfL empfiehlt auch das Unkrautvernichtungsmittel Simplex.