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Teamarbeit für höheren Ertrag

Es gibt Formen der Erneuerbaren Energien, auf die setzen Landwirte am liebsten ohne Partner. Photovoltaikanlagen sind das typische Beispiel für eine Investition, die Betriebe alleine tätigen. Bei Biogasanlagen sieht es schon anders aus: Hier schließen sich manchmal mehrere Unternehmen zusammen, damit die Kosten und der Betrieb sich auf mehrere Schultern verteilen. An die Windenergie haben sich viele Landwirte noch gar nicht herangetraut. Vielleicht liegt das auch daran, dass man hier die besten Ergebnisse nur im Verbund erzielen kann.

Oft verpachten Landwirte ihr Land an Fondsgesellschaften, die dann eine Windparkanlage bauen und betreiben. Das führt dazu, dass außer der Pacht und einem geringen Steuerteil kein Geld bei den Betrieben und in der Region verbleibt. Weil auch die Bürger in solche Konzepte nicht eingebunden werden, gibt es gegen Windräder zumeist mehr Protest als bei anderen erneuerbaren Energien. Wenn eine Region zusammen auf die Windenergie setzt, ändert sich das Bild: Die Bevölkerung wird stärker eingebunden und positiv gestimmt, die Einnahmen für die Kommune erhöht sich – und auch der Landwirt verdient am Ende mit seiner Beteiligung mehr, als mit der reinen Verpachtung.

Die Fachzeitschrift top Agrar stellt in ihrer aktuellen Ausgabe Beispiele vor, bei denen Landwirte, Bürger und Gemeinden gemeinsam in Windparks investiert haben und nun die Erträge einfahren. Im Emsland entstanden seit 1997 108 Windräder, an denen sich auch die Landwirte beteiligt haben. Sie erhalten damit nicht nur eine Pacht für ihr Land, sondern auch einen Teil der Gewinne, den die Betreibergesellschaft der Windräder macht. Auch Bürger der Region haben sich finanziell an dieser Betreibergesellschaft beteiligt und erhalten einen Gewinnanteil. Damit sichern sich Landwirte und Bevölkerung zugleich einen größeren Einfluss auf die Bauplanung. An den insgesamt neun Bürgerwindparks, die nach diesem Modell im Nordwesten Niedersachsens entstanden sind, sind laut top Agrar 352 Landwirte beteiligt.

Wie die Zeitschrift vorrechnet, lohnt sich die Beteiligung der Landwirte auch finanziell. Zwar kostet die Beteiligung – anders als die Verpachtung – zunächst. Aber auch wenn diese Kosten mit einem Kredit bezahlt wird und damit Zinsen anfallen, ist die Ausschüttung spürbar höher. Über eine Laufzeit von 20 Jahren betrachtet, erbringt das Modell mit Beteiligung einen deutlichen Mehrgewinn für den Landwirt. Zumindest, wenn das Windangebot und damit die Stromerzeugung des Windparks realistisch berechnet wurde.

Ein Gedanke zu „Teamarbeit für höheren Ertrag

  • Kollektive Investition in solch Innovationen sind der Duft der Zukunft. Dies lässt sich auch im industriellen Design erkennen. Vor 2 Wochen war in Budapest die Designweek, die sehr innovative und zudem realistische Modelle hervorgebracht hat, die in naher Zukunft Teil unserer Landschaft sein werden – zumindest finde ich, dass sie das Potenzial dazu haben…
    Kurz gesagt: Ich pflichte Ihnen uneingeschränkt bei…

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