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Tag des Hofes: Zwischen Familienidyll und Weltmarkt

Vergangenes Wochenende ging bundesweit das diesjährige Aktionswochenende des „Tag des offenen Hofes“ über die Bühne. Mit den seit 1992 alle zwei Jahre stattfindenden Schautagen versucht der Deutsche Bauernverband (DBV) gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Landjugend (BDL) und dem Deutschen LandFrauenverband (dlv), die Verbraucher auf eine Gratwanderung zwischen ländlichem Familienidyll und moderner Weltmarktstellung zu lotsen. Angenommen werden die „Kennenlern-Tage“ allemal. Mit bundesweit über 2,5 Millionen Besuchern wurde der erwartete Zuspruch weit übertroffen.

Bei der zentralen Eröffnung in Dollerup (Schleswig-Holstein) wies DBV-Präsident Joachim Rukwied auf das laufende internationale Jahr der familiengetragenen Landwirtschaft hin. „Die familiengetragene Landwirtschaft ist der Garant für eine verlässliche Lebensmittelproduktion, eine nachhaltig bewirtschaftete Umwelt und vielseitige Kulturlandschaften. Sie muss die Chance haben, eine eigenverantwortliche, moderne und leistungsfähige Landwirtschaft zu betreiben. Das ist der Weg, mit dem wir die wachsenden globalen Herausforderungen bewältigen können, ohne die Nachhaltigkeit aus dem Auge zu verlieren.“

dlv-Präsidentin Brigitte Scherb unterstreicht die Wichtigkeit des ständigen Kontaktes mit den Konsumenten. Ein Hofbesuch im Rahmen der Aktionen sei eine gute Gelegenheit, ein realistisches Bild von der Landwirtschaft in Deutschland zu gewinnen und mit den Bäuerinnen und Bauern ins Gespräch zu kommen., motiviert Scherb. „LandFrauen laden gerne Gäste auf die Bauernhöfe ein – viele sogar das ganze Jahr. Sie pflegen den Dialog mit den Verbrauchern durch Hofläden, „Urlaub auf dem Bauernhof“ oder in Schulprojekten. Die Bäuerinnen sind echt und glaubwürdig und gewinnen so das Vertrauen“, weiß die Präsidentin.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) sieht die Stellung der deutschen Landwirtschaft im globalen Markt etwas nüchterner. „Ernährungssicherung ist eine globale Aufgabe, die wir nur im Wege der internationalen Zusammenarbeit leisten können. Zusammenfassend brauchen wir dazu ressourceneffiziente Produktionssteigerungen sowie Minderungen der Ernte- und Nachernteverluste zur Lösung des Mengenproblems, eine Verbesserung der Verteilung und des Zugangs zu Lebensmitteln und eine Optimierung von Ernährungsverhalten und -qualität“, so BMEL-Marktpolitik-Experte Theodor Seegers.

Echte Landwirtschaft
Scheinbar kämpft die Landwirtschaft noch immer darum, ihren Status und die Sinnhaftigkeit in die Städte der Bundesrepublik zu tragen. Man will der Stadtkinder Traum von der berühmten lila Kuh beenden. „Das ist echte Landwirtschaft. So sieht ein moderner Hof aus, auf dem Verantwortung für Mensch und Tier gelebt wird“, machte BDL-Vorsitzende Kathrin Funk bereits im Vorfeld Lust auf Land. So könne jeder feststellen, dass die moderne Landwirtschaft weder industrialisiert ist noch eine reine Idylle darstellt, stattdessen aber bodenständig und innovativ zugleich ist. Zugleich werde deutlich, dass die landwirtschaftlichen Betriebe eng mit den Unternehmen der Region verknüpft seien, so Funk weiter.

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