Studie: Verbraucher mögen Bio-Tierhaltung, kennen sich aber nicht aus
In einer Umfrage haben Forscher Konsumenten nach ihrem Vertrauen in Bio–Tierhaltung gefragt und dabei Wissenslücken festgestellt.
- Studie der Georg-August-Universität Göttingen zum Vertrauen in Bio-Tierhaltung
- Vertrauen in Tierhaltung ist gut, Schlachtung wird kritisch gesehen
- Weniger bekannte Vorzüge und Herausforderungen herausstellen
- Empfehlungen der Wissenschaftler
Wissenschaftler der Georg-August-Universität Göttingen wollten in einer Umfrage von Verbrauchern wissen, wie sie zu ökologischer Tierhaltung stehen. Das über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) geförderte Studienprojekt brachte zu Tage: Die meisten Konsumenten nehmen Bio-Tierhaltung deutlich positiver wahr, als konventionelle, es fehlt aber an Wissen und sie haben teils zu hohe Erwartungen.
Vertrauen in Tierhaltung ist gut, Schlachtung wird kritisch gesehen
Das Vertrauen in ökologische Tierhaltung ist laut der Umfrage moderat bis gut. Als wichtigste Gründe nannten die Verbraucher ein größeres Platzangebot, mehr Auslauf und ein allgemein guter Umgang mit den Tieren. Bio-Landwirte und der Bio-Fachhandel genießen Vertrauen, Schlachtung und Verarbeitung werden hingegen überwiegend kritisch gesehen.
Allerdings zeigte die Studie, dass viele Befragte nur oberflächliches Wissen zur ökologischen Erzeugung haben und ihre Einschätzungen häufiger auf Vermutungen beruhen. So geht etwa die Mehrheit der Umfrageteilnehmer von speziellen Regelungen für den Tiertransport und die Schlachtung im Bio-Bereich aus, die in der Praxis nicht die Regel sind.
Weniger bekannte Vorzüge und Herausforderungen von Bio-Tierhaltung herausstellen
Die Forscher empfehlen, die Lücke zwischen den Erwartungen und der tatsächlichen Praxis als eine Herausforderung für den Ökolandbau zu sehen. Um das generell stabile Vertrauen weiter zu stärken, raten die Studienautoren unter anderem zu einer möglichst transparenten Kommunikation. Die Informationen sollten demnach nicht nur weniger bekannte Vorzüge des Ökolandbaus stärker herausstellen, sondern auch bestehende Herausforderungen ansprechen und Lösungen zur Verbesserung aufzeigen.
Für die Bio-Branche stellt sich laut den Forschern zudem die Frage, wie sie in der Breite höhere Standards etablieren kann. Ansätze könnten eine Förderung alternativer Verfahren wie der Weideschuss oder Schlachtmobile für Geflügel sein. Erste Erhebungen dazu zeigten beispielsweise eine hohe Kauf- und Zahlungsbereitschaft für Rinderhackfleisch aus Weideschuss.
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