Studie: Stiere sollten aus selber Region wie Kühe stammen
Wissenschaftlerinnen werteten Daten aus Schweizer Biobetrieben aus.
Wissenschaftlerinnen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau in Frick in der Schweiz sind zusammen mit der Universität Kassel der Frage nachgegangen, ob sich die Art der Zeugung auf die Leistung der Kühe auswirkt. Sowohl die Bioverordnung der Schweiz als auch die Empfehlung der EU zielen auf Fortpflanzung durch Natursprung ab. Dennoch setzen viele Biobetriebe auf künstliche Besamung. Diese kann aber zu Stress bei den Kühen führen und bei den Stieren Einfluss auf die Gewinnung des Ejakulats haben.
Die Forscherinnen haben Daten der ersten Laktation von 594 Kühen in 29 Schweizer Biobetrieben ausgewertet. Diese verwenden sowohl für die künstliche Besamung als auch für den Natursprung Stiere derselben Rasse, der auch die Kühe angehören. 70 Prozent der Stiere, die für den Natursprung eingesetzt worden waren, stammen aus der gleichen Region wie die von ihnen gezeugten Kühe, 30,8 Prozent aus einem Biobetrieb. Das Ergebnis der Auswertung: Kühe, die durch Natursprung gezeugt worden waren, haben niedrigere Zellzahlen, eine kürzere Zwischenkalbezeiten und eine niedrigere Milchleistung.
Deshalb sei es für Biobetriebe sinnvoll, Stiere einzusetzen, die unter ähnlichen Bedingungen aufgewachsen sind, wie die Kühe, die sie decken. Die Erkenntnisse endgültig zu beweisen, ist den Wissenschaftlerinnen noch nicht gelungen. Sie weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich dabei nur um eine Tendenz handle.