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Stärken der Position von Milcherzeugern

Am 11. April 2012 versammelten sich in Karow (Mecklenburg-Vorpommern) rund 250 Milcherzeuger aufgrund der Einladung des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. zum 5. BDM-Bauerntag. Ziel war es herauszufinden, wie man die Position der Milcherzeuger gegenüber den Molkereien verbessern kann. Nach der Begrüßung der Referenten und Gäste wurde die derzeitig schlechte Lage des Milchpreises besprochen.

Mit Sorge sieht auch Agrarminister Dr. Till Backhaus die rückläufigen Preisnotierungen für Milch- und Milchprodukte nach einem stabilen Jahr 2011. Eine Verbesserung der Marktsituation für Milcherzeuger sieht er auch durch die Fusion von Nordmilch eG und Humana eG zum Deutschen Milch Kontor (DMK) nicht. Aus seiner Sicht muss das Marktstrukturgesetz ggf. so angepasst werden, dass die Milcherzeuger auf Augenhöhe  mit der Molkereiwirtschaft verhandlungsfähig sind. Der polnische Agrarminister Dr. Marek Sawicki referierte danach über die ebenso schlechte Situation der polnischen Milcherzeugung. Durch die unterschiedliche Höhe der Direktzahlungen innerhalb der EU-Landwirtschaft sind teils große Wettbewerbsverzerrungen entstanden.

Die Konzentration im Handel sei hier das größte Problem und ein schneller Ausgleich ist so gut wie nicht machbar. Um Zeit für Lösungen zu schaffen, sprach sich Sawicki dafür aus, die Milchquoten bis 2020 zu behalten.

“Ohne Subvention kann bei uns kein Betrieb überleben“ – diese Aussage tätigte Kjartan Poulsen, Milchviehhalter in Dänemark und Vorstandsvorsitzender Landsforeningen af Danske Mælkeproducenter. Dänemark steuert auf eine katastrophale wirtschaftliche Lage für Milchviehalter hinzu – eine regelrechte Schieflage in der Agrarpolitik, so Poulsen.

Zwei wesentliche Schritte sollen die Position der Milcherzeuger laut dem BDM-Vorsitzenden Romuald Schaber verbessern.

  • das Voranbringen der Bündelung von Milch
  • die Etablierung gemeinsamer flexibler Mengensteuerung aus Erzeugerhand

Dafür zu kämpfen ist der Wunsch von Schaber in die Richtung der Milcherzeuger.

Zum Abschluss erläuterte Peter Guhl als Vorsitzender der MEG Milch Board, wie mehr Marktmacht für Milcherzeuger durch Bündelung gewonnen werden kann und sich durch Umstrukturierungen der Vermarktung vor den Molkereien für die Zukunft aufgestellt werden sollte.

Milcherzeuger müssen offen für die Bewegung im Milchmarkt sein, um dadurch Wettbewerbsfähiger im Markt zu stehen.

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