Spargelfolien: Umweltschützer werfen Landwirten Kommerzdenken vor
Spargel ist eine beliebte Delikatesse, vor allem aufgrund seiner Bekömmlichkeit hat er seinen festen kulinarischen Platz im modernen Lifestyle gefunden. Etwa 121.000 Tonnen der weißen Stängel wurden 2013 in Deutschland verzehrt. Eines der großen Anbaugebiete ist die Region um Beelitz in Brandenburg.
Umweltschützer machen sich allerdings Sorgen um die Verwendung von Folie im Spargelanbau. Die industriemäßig betriebene Versiegelung der Landschaft müsse gestoppt werden, fordere die Bügerinitiative „Landschaft ohne Folie“, wie Focus Online unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa schreibt. Neben Beeinträchtigung des Landschaftsbildes befürchte man auch Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt.
Die bewirtschafteten Flächen seien oft über sechs Monate mit Folie überzogen, heißt es von der Bürgerintiative, die sich fragt, wohin Wildtiere, Vögel, Schmetterlinge, Käfer und Bienen ausweichen sollen. Alleine um den Beetzsee seien rund 450 Hektar „unter Plastik verpackt“, wie es die Umweltschützer ausdrücken. Sie werfen den Landwirten „reines Kommerzdenken“ vor.
Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) konterte auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion. Es bestehe kein Anlass zur Sorge. Bislang seien keine großen Beeinträchigunten für Flora und Fauna durch Folien-Spargel festgestellt worden, so die Politikerin. Von einer Versiegelung der Flächen könne nicht gesprochen werden, erklärt die Umweltministerin. Durch die zwischen den Erdwällen liegenden folienfreien Laufwege könne das Niederschlagswasser vollständig versickern. Auch größere negative Folgen für Brutvögel seien nicht belegt. Ein dringender Handlungsbedarf bestehe daher nicht, man werde aber prüfen, ob nähere Untersuchungen erforderlich sind, so Tack.