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So wird Klee zu Stickstoffdünger

Die von der HTW Dresden entwickelten Pellets gehen bereits in Produktion.

Wissenschaftler der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Dresden haben einen nachhaltigen Stickstoffdünger für den Biogemüsebau entwickelt. Die Düngepellets aus Rot- und Weißklee seien bald im Handel verfügbar, teilt das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit.

Für die Entwicklung dieses neuen Stickstoffdüngers haben die Wissenschaftler Klee direkt nach der Ernte getrocknet und zu Pellets verarbeitet. In Feldversuchen zeigte sich, dass der Stickstoffbedarf von beispielsweise Spinat durch die Pellets vollständig gedeckt werden konnte. Auch konnten sie die Versorgung mit allen weiteren Makro- und Mikronährstoffen sicherstellen. Die Düngewirkung ist nach Aussagen der Forscher vergleichbar mit der von Hornmehl, das im Ökolandbau als Handelsdünger bewährt ist. Ein Start-up-Unternehmen stellt die Pellets nun her und wird sie noch in diesem Jahr unter dem Namen „KleePura“ im Bio-Einzelhandel und im Internet vertreiben.

Ideale nachhaltige Stickstoffquelle

Weiß- und Rotklee erwiesen sich laut den Wissenschaftlern als ideal zur Herstellung der Pellets, da die Pflanzen ein enges Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff aufweisen. Damit garantieren die Pellets offenbar eine schnelle Umsetzung nach der Düngung. Zudem könnten pro Jahr 70 bis 100 Doppelzentner Trockenmasse geerntet werden, was eine rentable Pellet-Erzeugung ermögliche, so die Forscher. Um hohe Erträge mit ausreichendem Stickstoffgehalt zu erzielen, sind laut den Wissenschaftlern bei der Sommerernte enge Schnittintervalle von etwa zwei Wochen entscheidend.

Viele Kulturen im ökologischen Gemüsebau haben einen hohen Stickstoffbedarf. Die derzeit verfügbaren ökologischen Dünger sind dafür jedoch oft nicht ausreichend, weshalb Ökolandwirte zugelassene Reststoffe aus der konventionellen Landwirtschaft einsetzen. Die ökologisch erzeugten Klee-Pellets stellen nach Ansicht der Forscher eine gute Alternative dar.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die dreijährige Studie im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert. Das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung betreute die Forschungsarbeiten als Projektträger.

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