Silvesterfeuerwerke: Des einen Freud’
Der Jahreswechsel naht. Viele Menschen feiern, viele zeigen auch kein Interesse an der jährlichen Massenparty. Doch die, die sich der Ausgelassenheit hingeben, lassen es meist so richtig krachen, im wahrsten Sinne des Wortes. Über 100 Millionen Euro werden alleine in Deutschland jährlich in die Luft geschossen. Was bleibt, sind die ausgebrannten Böller, die zu Boden sinken.
Auf Straßen und Plätzen in Gemeinden und Städten übernehmen die örtlichen Reinigungsdienste die Säuberungen. Doch im freien Land kann der Silvestermüll zum echten Problem werden. Dabei sind die Leidtragenden die Landwirte, denen es kaum möglich ist, die Reste der rauschenden Nacht von Wiesen und Feldern einzusammeln. Deshalb wird die Bevölkerung jedes Jahr erneut dazu aufgerufen, die „Abschusspositionen“ der Böller gezielt auszuwählen und nicht auf landwirtschaftliche Nutzflächen und schon gar nicht auf landwirtschaftliche Betriebe zu richten.
Was für private Grundbesitzer nur Ärgernis bedeutet, kann in der Landwirtschaft echte Gefahren bergen. Wenn die Wiesen im folgenden Frühjahr und Sommer von Tieren abgeweidet werden oder Grünfutter und Heu geerntet wird, können die Silvesterrückstände von den Tieren aufgenommen werden.
Für eventuelle Reinigungskosten muss der Betroffene wohl selbst aufkommen. Zählen kann man nur auf die Vernunft der Feuerwerker. Bei Schäden an Gebäuden oder gar von Feuerwerkskörpern verursachten Bränden haftet der „Schütze“, der die betreffende Rakete auf das Anwesen gerichtet hatte. Die entschied der 2009 der Bundesgerichtshof in einem konkreten Fall (Urteil vom 18.09.2009 – V ZR 75/08). Doch es wird oft nicht möglich sein, den Verursacher ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen. Da müßte „Kommissar Zufall“ eine große Rolle spielen.
Deshalb sei allen jenen, die nicht auf das Abbrennen von Feuerwerken verzichten wollen, zu raten, sich befestigte große Flächen zu suchen, wie etwa mit Gleichgesinnten auf großen Stadtplätzen, die am nächsten Tag gereinigt werden, zu böllern.