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Schweine: So können Ammoniak-Emissionen reduziert werden

Wissenschaftler der Universität Hohenheim arbeiten an zwei künftig praxistauglichen Möglichkeiten, die Ammoniak-Emissionen von Schweinen zu reduzieren.
  • Gülle-Kühlung mindert Ammoniak-Emissionen
  • Verkleinerung der Gülle-Oberfläche
  • Forscher arbeiten an praxistauglichen Lösungen

Ammoniak gilt, wie Methan, Kohlendioxid und Lachgas, als klimaschädlicher Ausstoß aus der Nutztierhaltung. Die Universität Hohenheim untersucht, wie sich Ammoniak-Emissionen aus dem Schweinestall reduzieren lassen. Jetzt haben die Wissenschaftler ein Zwischenergebnis vorgestellt. Laut den Forschern haben bereits einfache Maßnahmen, wie die Kühlung der Gülle oder eine Verkleinerung ihrer Oberfläche, nachweisliche Effekte.

Sowohl die Kühlung von Gülle als auch die Verkleinerung der Fläche überprüfen die Forscher an zwei Standorten auf ihre Wirksamkeit. Dabei wird jeweils ein Stallabteil mit eingebauter Minderungsmaßnahme mit einem Referenzabteil ohne Minderungsmaßnahme verglichen.

Gülle-Kühlung mindert Ammoniak-Emissionen

Einen hohen Einfluss auf die Bildung von Schadgasen hat die Temperatur der Gülle: „Durch Absenken der Gülletemperatur auf unter 15 Grad Celsius können die in der Gülle ablaufenden chemisch-biologischen Prozesse reduziert werden, was zu einer deutlichen Minderung der Emissionen beiträgt“, erläutert Lilly Wokel, Doktorandin im Fachgebiet Verfahrenstechnik der Tierhaltungssysteme an der Universität Hohenheim.

Eine Möglichkeit, die Temperatur in der Gülle zu senken, sind Kühlleitungen, die bereits beim Bau des Stalls in den Boden des Güllekanals einbetoniert werden. In bestehenden Ställen kommen Kühlrippen zum Einsatz, die im Güllekanal in der Gülle schwimmen. „Sie sind gut nachzurüsten und haben einen positiven Effekt auf das Stallklima“, so die Wissenschaftlerin.

Dabei zirkuliert gekühltes Wasser in einem geschlossenen Kreislauf durch die Rippen und nimmt die Wärme aus der Gülle auf. Über eine Wärmepumpe wird diese wieder abgegeben und kann in anderen Bereichen des Stalles genutzt werden, zum Beispiel als Heizung für Liegeflächen oder in der Ferkelaufzucht. So lässt sich der für die Kühlung benötigte Energiebedarf teilweise kompensieren.

Verkleinerung der Gülle-Oberfläche

Eine etwas größere bauliche Veränderung erfordert die Einrichtung eines Teilspaltensystems in Kombination mit einer Verkleinerung der Gülle-Oberfläche. Dabei werden die Buchten der Tiere in verschiedene Funktionsbereiche eingeteilt. Mit unterschiedlich gestalteten Liege-, Fress- und Kotbereichen sollen die Tiere animiert werden, nur in einem kleinen Bereich, der mit Spalten ausgestattet ist, zu harnen und zu koten. Schweine legen ihren Kotbereich in der Regel entfernt vom Ruhebereich an

Unter den Spaltenbereichen befinden sich V-förmige Wannen, die eine kleinere Oberfläche haben als ein herkömmlicher Güllekanal. Werden diese Wannen zudem möglichst häufig entleert, wird nicht nur die Oberfläche noch weiter verkleinert, sondern auch die im Stall gelagerte Güllemenge deutlich reduziert.

In weiterer Folge arbeiten die Wissenschaftler an praxistauglichen Lösungen.

Foto: Universität Hohenheim/Lilly Wokel

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