Runter mit den Energiekosten
Die Energie ist ein Kostenfaktor, der landwirtschaftliche Betriebe, so wie Unternehmen anderer Branchen auch, stetig belastet. Es gibt allerdings einige Tipps, die man befolgen sollte, damit die Energiekosten nicht explodieren.
Starke Unterschiede bei der Milch
Der Stromverbrauch in der Milchviehhaltung ist sehr unterschiedlich. Es gibt Betriebe, die doppelt so viel Strom verbrauchen, wie andere. Wie kommt das? Eine große Rolle spielt die Stallform und die Geräte- und Maschinenausstattung. Fakt ist, dass die Unterschiede Potentiale für Effizienzmaßnahmen und Möglichkeiten zu Energiesparmaßnahmen beinhalten. Ähnlich verhält es sich auch im Ackerbau, wo der Dieselverbrauch je nach Bodenbearbeitungsvariante (Direktsaat oder Pflugeinsatz) auf das Doppelte steigen kann.
Tipps für die Milchproduktion
Es soll auf die richtige Dimensionierung der Melkanlage und des Milchtanks geachtet werden, regelmäßige Wartungen sind auch ein Muss. Energie zu sparen hilft auch, einen kühlen Standort für das Kühlaggregat zu wählen und einen Vorkühler einzubauen. Ein erster Schritt dabei ist, das Dach auf undichte Stellen zu kontrollieren, denn ein dichtes Dach hält im Sommer Hitze von draußen ab. Frequenzgesteuerte Vakuumpumpen sparen ebenfalls Strom, und zwar mit 10 bis 50 Prozent erheblich. Der Energieverbrauch von Fütterungscomputern und Abrufstationen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Eine Dachabsaugung oder Sonnenkollektoren helfen bei der Heubelüftung zu sparen. Bei der Futtermischung soll nicht länger als nötig gemischt werden.
Tipps für die Schweinehaltung
Als erster Schritt ist zu empfehlen, dass die Dimensionierung der Lüftungsanlage stimmt. Diese sollte auch regelmäßig gereinigt werden. Bei einer Neuanschaffung lohnt es sich, in Frequenzregel- oder EC-Technik (elektronische Regelung) zu investieren. Diese amortisiert sich in vier bis sechs Jahren. Frequenzsteuerungen brauchen um 25 Prozent weniger Leistung als Spannungssteuerungen, EC-Technik sogar um 40 Prozent weniger. Nach dem neuesten Stand der Technik kann man heute bei Ferkelnestern auf Infrarotlampen verzichten. Eine elektrische oder mit Warmwasser betriebene Bodenheizung senkt die Kosten.
Tipps für den Ackerbau
Die Motoren sollen mit 60 bis 70 Prozent der Nenndrehzahl ausgelastet sein, so arbeiten sie am effektivsten. Der Treibstoffverbrauch ist bei 1300 bis 1700 Umdrehungen pro Minute am geringsten. Um Energie zu sparen, hilft auch die Wahl der Zapfwellen im Teillastbereich. Effektiv sind hierbei Sparzapfwellen mit einer Umdrehung von 750 pro Minute oder 1000er-Zapfwellen. So wird 2 bis 30 Prozent Diesel gespart. Der Reifendruck sollte im Acker möglichst niedrig sein, da dann die Zugkraft steigt und der Schlupf sinkt. Bei Straßenfahrten verhält es sich umgekehrt, da ist ein hoher Druck von Vorteil. Die richtige Einstellung des Reifendrucks senkt den Kraftstoffverbrauch um bis zu 15 Prozent. Wenn man darauf achtet, dass die Messer von Häcksler und Rundballenpresse stets scharf geschliffen sind, spart man ebenfalls Energie, denn stumpfe Messer erhöhen den Leistungsbedarf.