Rukwied fordert Düngemittelreserve für Deutschland
DBV-Präsident Joachim Rukwied forderte in einem Phoenix-Interview, die Agrarwirtschaft bei Gaslieferungen zu priorisieren.
Vor dem Hintergrund eines möglichen Gasembargos forderte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, eine Priorisierung von Gas für die Lebensmittelerzeugung und die Düngemittelproduktion. Im Interview mit dem TV-Sender Phoenix sagte Rukwied, dass es derzeit nicht geboten sei, etwa den Einsatz von Düngemitteln zu reduzieren. „Wenn wir weniger düngen, wenn wir beispielsweise auf Stickstoff verzichten würden, dann würden die Erträge um bis zu 40 Prozent einbrechen“, warnte der Bauernpräsident.
Ohne Gas keine Ernährungssicherheit
In dem Zusammenhang fordert Rukwied eine Düngemittelreserve für Deutschland. „Da ist die Bundesregierung gefordert, dass wir Gas priorisieren, das brauchen wir zur Düngemittelherstellung und um die Ernährung weiterhin sicherstellen zu können.“ Er wies darauf hin, dass für die Ernährungssicherheit entscheidend ist, dass die Landwirte weiterarbeiten können. „Ohne Gas gibt es auch keine Molkereien, keine Milchprodukte, keinen Zucker“, sagte Rukwied.
Rukwied: Hohe Lebensmittelpreise wichtig für Kostendeckung
Joachim Rukwied sprach in dem Interview auch die stark gestiegenen Lebensmittelpreise an. Diese reichten kaum aus, die steigenden Kosten in der Landwirtschaft zu decken, so der Präsident. „Die Betriebsmittelpreise sind exorbitant angestiegen, wir bezahlen heute das Vierfache für Düngemittel, fast das Doppelte für Futtermittel und auch die Energiekosten haben sich mehr als verdoppelt. Das heißt, wir brauchen die höheren Preise, damit unsere Betriebe überhaupt weiter wirtschaften können.“
Das ganze Phoenix-Interview mit Joachim Rukwied steht auf Youtube zur Verfügung.
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