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Risse durch Wölfe: Dieser Mindestschutz ist für eine Entschädigung Voraussetzung

Nur wenn ein Tierhalter den Mindestschutz für seine Weidetiere beachtet, erhält er für von Wölfen gerissene Nutztiere auch eine Entschädigung.
  • Tote und verletzte Schafe nach Wolfsriss in Sachsen
  • Gutachter bestätigten die Risse durch Wölfe
  • Mindestschutz
  • Förderung von Schutzmaßnahmen

Ende September kam es in Sachsen zu Wolfsrissen. Nachdem bei der zuständigen Polizeiinspektion der Vorfall gemeldet worden war, machten sich Rissgutachter der Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) ein Bild von der Situation.

Wölfe für Risse verantwortlich

Für die Experten war schnell klar: Die 37 Schafe fielen Wölfen zum Opfer. 14 Tiere wurden bei dem Angriff getötet, 23 verletzt. Von den überlebenden Schafen mussten allerdings 15 vor Ort notgetötet werden. Wie das LfULG mitteilte, war die Weide mit dem Mindestschutz gesichert. Dieser ist Voraussetzung für eine Entschädigung des Tierhalters.

Sachsen: Mindestanforderungen an den Herdenschutz

Entschädigungen sind Ländersache. Der Mindestschutz ist in den Bundesländern ähnlich. In Sachsen sind die Voraussetzungen für die einzelnen Zaunarten:

  • Elektrozäune: mindestens 90 Zentimeter hoch und mit einer Mindestspannung von 2.000 Volt auf der gesamten Zaunlänge.
  • Litzenzäune: Abstand zum Boden und der Abstand der drei unteren Litzen untereinander nicht größer als 20 Zentimeter; Abstand der darüberliegenden Litzen jeweils maximal 30 Zentimeter
  • Netzzäune: Abstand der waagerechten Leiter (bis zur Höhe 60 Zentimeter) maximal 20 Zentimeter
  • Festzäune aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material: mindestens 120 Zentimeter hoch mit festem, bodengleichem Abschluss (Spanndraht)

(Quelle: LfULG)

Für andere Nutztierarten, wie Alpakas, Rinder oder Pferde, gibt es in Sachsen keine Anforderungen an den Mindestschutz. Halter nachweislich von Wölfen gerissener Tiere bekommen dennoch eine Entschädigung.

Der Freistaat Sachsen fördert für den Herdenschutz auch notwendige Anschaffungen, etwa Material für mobile Elektrozäune, Breitbandlitzen, Herdenschutzhunde und den Untergrabschutz bei Wildgattern.

Foto: analogicus/Pixabay.com (Symbolbild)

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