Regionale Produkte: So ändern Verbraucher ihr Einkaufsverhalten
Die Inflation führt zu einer Veränderung der Vertriebswege von regionalen Lebensmitteln – Direktvermarkter machen weniger Umsatz.
- Weniger Umsätze für Direktvermarkter und Erzeuger
- Verbraucher kaufen Bioprodukte lieber im Lebensmitteleinzelhandel als im Fachhandel
- Umsätze der Discounter und Supermärkte sind gestiegen
In der derzeitigen Situation sind vielen Verbrauchern regionale Lebensmittel zu teuer. Das geht aus einem Bericht des landwirtschaftlichen Informationszentrums Proplanta hervor. Während in der Corona-Zeit die Umsätze mit etwas teureren Produkten gestiegen sind, hat die Nachfrage bei regionalen Erzeugern und Direktvermarktern in diesem Jahr nachgelassen. Wie der Geschäftsführer des Agrarmarketingverbandes pro agro Kai Rückenwold gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte, seien die Umsätze teils komplett eingebrochen.
Bio: Kauf im Supermarkt statt im Fachhandel
Die hohe Inflation hat auch die Vertriebswege von Bio-Lebensmitteln verschoben. Laut dem Marktforschungsunternehmen GfK kaufen Verbraucher schon noch ökologisch produzierte Produkte, aber nicht im Naturkostfachhandel, sondern im Supermarkt oder Discounter.
Umsätze von Direktvermarktern sinken, Discounter profitieren
pro agro lieferte in einer Pressemitteilung zu der Entwicklung konkrete Zahlen der Agrarmarktinformations-GmbH. Von Januar bis August 2022 sanken die Ausgaben auf allen Versorgungswegen, die von privaten Haushalten für den Einkauf frischer Lebensmittel genutzt werden. Im Vergleich zum Vorjahr geschah dies im teilweise zweistelligen Prozentbereich. Lediglich die Ausgaben für den Einkauf beim Discounter stiegen sowohl im Bund (+ 5,8 %) als auch in Brandenburg und Berlin (+ 8,3 %). Die Ausgaben der Brandenburg-Berliner Haushalte für frische Lebensmittel vom Wochenmarkt und Direktvermarkter sanken hingegen um 26,4 % beziehungsweise 18,8 % (Bund: 16,2 % beziehungsweise 17,9 %).
Foto: BLE/Dominic Menzler (Symbolbild)
