Umwelt

Phosphor ist bald alle – was nun?

Phosphor gehört neben Wasser und Erdöl zu den wichtigsten Rohstoffen. Trotz seines Negativ-Images hat er als Pflanzennährstoff eine entscheidende Bedeutung für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln.

Seit einigen Jahren ranken sich Diskussionen um die Endlichkeit von Phosphor, der in der Erde meist als Phosphat vorkommt und vorallem in Afrika, Asien und den USA abgebaut wird. Denn wie andere fossile Rohstoffe auch, sind seine Tage gezählt. Die US-amerikanische Wissenschaftlerin Dana Cordell gibt ihm sogar nur mehr 20 Jahre. Aber was dann? Experten überlegen abseits des öffentlichen Interesses, das eher Wasser und Erdöl gilt, wie man die Notwendigkeit von Phosphor auch in Zukunft bewältigt.

Phosphate selbst herstellen
Phosphor, der im Ökokreislauf ja vorhanden ist, kann man zurückgewinnen, zum Beispiel aus Klärschlamm. Dazu gibt es eine Reihe von technischen Verfahren, die sich allerdings noch im Forschungs- oder Entwicklungsstadium befinden. Das Schwinden des Rohstoffes macht sich jetzt schon in den extrem hohen Preisen für Phosphatharze bemerkbar, die sich im Endeffekt in der Verteuerung von Düngemitteln bemerkbar machen. Deshalb wollen Forscher aufs Gas treten und die praktische Umsetzung des Recyclings beschleunigen.

An einem dieser Projekte forschen in Deutschland zurzeit zwei Studenten intensiv. Im Leverkusener Standort des Forschungszentrums Chempark testen der angehende Chemieingenieur Christoph Zock von der Hochschule Niederrhein und der Jamaikaner Don-Hugh Gooden, der gerade ein Auslandsstudium an der Uni Stuttgart absolviert, wie man dem Schlamm die Phosphate optimal und möglichst kostengünstig entziehen kann. Ihr Bestreben bei der Arbeit ist es, den Ökokreislauf mithilfe der Klärschlamm-Asche zu schließen.

Sollten die internationalen Forschungsarbeiten und Bemühungen, die zugegebenermaßen etwas spät eingeleitet worden waren, Früchte tragen, hätten kurz oder lang Landwirte die Möglichkeit, aus dem Klärschlamm des eigenen Betriebes den Phosphor abzusondern. Nicht nur, dass Deutschland nicht mehr auf den teuren Import aus abbauenden Ländern angewiesen wäre, landwirtschaftliche Betriebe könnten auf den Zukauf teurer Düngemittel verzichten und Klärschlamm, der ja zur Düngung verboten ist, wiederverwerten.

Mehr zum Thema gibts auf der Seite des BMEL.

 

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