Pflanzenschutz: Glyphosat doch nicht krebserregend
Der Wirkstoff Glyphosat in Pflanzenschutzmitteln sei für Menschen krebserregend, sagt die Krebsagentur der WHO. Der DBV bringt Gegenargumente, die auf einer aktuellen Studie beruhen.
Nachdem die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Zweifel an der Unbedenklichkeit des Wirkstoffes Glyphosat geäußert hatte, bringt der Deutsche Bauernverband (DBV) nun Gegenargumente und fordert zu einer sachlichen Diskussion auf.
Der DBV beruft sich dabei auf eine Studie, in der davon ausgegangen wird, dass der Wirkstoff nicht krebserregend ist. In dem vom Bundesinstitut für Risikoforschung veröffentlichen Papier, an dem neben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sogar die WHO selbst beteiligt war, heißt es: „Der Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat ist von den für die gesundheitliche Bewertung zuständigen nationalen, europäischen und anderen internationalen Institutionen einschließlich des WHO/FAO Joint Meeting on Pesticide Residues (JMPR) nach Prüfung aller vorliegenden Studien als nicht krebserzeugend bewertet worden.“
„Als nachhaltig wirtschaftende Ackerbauern setzen wir uns für einen verantwortungsvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis ein“, sagte der sächsische Bauernpräsident Wolfgang Vogel am Donnerstag. Dies müsse auch für den zugelassenen Wirkstoff Glyphosat gelten, so Wolfgang Vogel, der auch im DBV Vorsitzender des Fachausschusses für Getreide ist. Zur Erzeugung gesunder Lebens- und Futtermittel gehöre auch die sachgerechte Verwendung von Pflanzenschutzmitteln, deren Anwendung aufgrund wissenschaftlicher Prüfungen und der amtlichen Zulassung gesetzlich erlaubt sei, erklärte Vogel weiter. Auch im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz, der die Vorgabe enthält, bis zum Jahr 2018 sektor- oder kulturartenspezifische Leitlinien zum Integrierten Pflanzenschutz vorzulegen, diskutiere der Berufsstand den gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Die derzeitige Diskussion um Glyphosat, das zur Bekämpfung von Unkräutern vor allem in Verbindung mit der konservierenden Bodenbearbeitung eingesetzt wird, sei längst emotionalisiert und fern einer seriösen fachlichen Auseinandersetzung, stellte Vogel fest. Nach seiner Einschätzung wird nicht mehr über den Wirkstoff selbst diskutiert. Vielmehr werde der Wirkstoff als Symbol benutzt, um den modernen Pflanzenschutz als Teil des heutigen Ackerbaus grundsätzlich infrage zu stellen.
Weitere Informationen:
Auf der Internetseite des Bundesinstituts für Risikobewertung kann die Studie, die eine Krebserregung ausschließt, abgerufen werden.