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Pflanzenschutz: Anerkennung der Forschung statt platter Parolen

Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert: „Sachgerechter Pflanzenschutz braucht mehr als Parolen und Populismus“

„Pauschale Feindbilder und platte Vergiftungsvorwürfe bringen die Diskussion um einen sachgerechten und nachhaltigen Pflanzenschutz nicht weiter.“, betonte DBV-Vizepräsident Wolfgang Vogel am Rande der DBV-Ackerbautagung. Vogel wies die Kritiker darauf hin, dass gesunde Pflanzen nicht allein durch chemischen Pflanzenschutz erhalten werden. Vielmehr ist eine intelligente Kombination von Pflanzenschutzmitteln, Anbauverfahren, Pflanzenzüchtung, Sortenwahl und der richtigen Bestandsführung von Bedeutung.

Vogel wies auch auf alternative Verfahren und die Notwendigkeit der Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel hin. „Mit dem Aufwärmen von uralten, immer widerlegten Vorschlägen und dem Transportieren von Ressentiments wird keinem Ackerbauern geholfen.“, kritisierte der Vizepräsident.

Keine „Pflanzenschutz-Steuer“

Vom immer wiederkehrenden Vorschlag, auf Pflanzenschutzmittel eine Abgabe zu erheben, hält Vogel nichts. Das widerspreche den Erfahrungen aus anderen Ländern, sagte er. „Dort hatte eine Abgabe auf Pflanzenschutzmittel zwar zur deutlichen Verteuerung der Betriebsmittel geführt, die Mengenreduzierung blieb aber aus.“, stellte Vogel klar.

So wenig wie möglich, so viel wie nötig

Wolfgang Vogel erinnerte an den Leitspruch „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ Pflanzenschutzmittel zu verwenden. Wer eine Steuer oder Abgabe auf Pflanzenschutzmittel befürworte, mache den Denkfehler, dass Landwirte Pflanzenschutzmittel unbegründet oder wegen günstiger Preise einsetzen würden. Er wies noch einmal darauf hin, dass Pflanzenschutzmittel ausschließlich zur Gesunderhaltung der Pflanzen sowie zur Sicherung von Ernten und deren Qualität eingesetzt werden. Eine Verringerung der Wirkstoffe aufgrund staatlicher Lenkung würde sich kontraproduktiv auf die Umwelt auswirken. „Erhöhter Mengenverbrauch an verbleibenden Pflanzenschutzmitteln mit stärkerer Bildung von Resistenzen wären die Folge.“, so Vogel.

Verantwortung durch Sachkunde

In der politischen und öffentlichen Diskussion über den Pflanzenschutz werde immer ausgeblendet, dass der Landwirt sachkundig sein muss, wenn er Pflanzenschutzmittel unter bestimmten Bestimmungen anwendet, stellte Vogel klar. Auch die Landwirtschaft stehe zu einem strengen Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln auf wissenschaftlicher Basis. Das gelte sowohl für den Schutz der Umwelt als auch der Verbraucher und der Anwender. Es sei unverantwortliche Angstmacherei, wenn dies verleugnet werde und vom „Vergiften der Gesundheit der Verbraucher und der Lebensgrundlage“ durch den chemischen Pflanzenschutz gesprochen werde.

Richtig sei vielmehr, dass die staatlichen Kontrollen den Lebensmitteln aus heimischer Herkunft eine hervorragende Qualität attestierten, so der Vizepräsident. Es sei zudem eine unehrliche Diskussion, den Einsatz von „chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln“ zu verdammen, gleichzeitig aber den Einsatz von Schwermetallen als Pflanzenschutzmittel zu befürworten, sagte Vogel.

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