Recht & Steuer

PETA: Brand-Anzeigen am laufenden Band

Nachdem die Tierrechtsorganisation PETA nach Bränden im März in Gütersloh (NRW) und eben erst vergangene Woche im fränkischen Zell am Main die betroffenen Landwirte angezeigt hatte, ist jetzt ein Landwirt aus Borken (NRW) an der Reihe.

Im Putenstall des Betriebes ist es am Samstag in den frühen Morgenstunden zu einem verheerenden Brand gekommen. Etwa 8.000 Küken sind dabei verendet, der Sachschaden beläuft sich laut Polizei auf mehrere zehntausend Euro. „Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.“, so ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Borken.

Anfang der Woche hat PETA bei der Staatsanwaltschaft Münster Anzeige gegen den Betriebsinhaber gestellt. Bei allen Anzeigen steht der gleiche Vorwurf: Unzureichende Brandschutzmaßnahmen. Da erhebt sich aber schnell die Frage, wie die Tierrechtsorganisation das beurteilen kann. Hat PETA jeden deutschen Betrieb mithilfe von Brandsachverständigen untersucht und die Brandschutzmaßnahmen ordentlich katalogisiert? Wohl kaum.

Auf den Gang zur Staatsanwaltschaft folgte auch gleich die Pressemitteilung, in der man den „Erfolg“ kundtut. Darin versucht man in Bezug auf den Grund des Infernos, durch das Wörtchen „offensichtlich“, im Sinne von „vermeintlich“, eine gewisse rechtliche Wasserdichte herzustellen. In der Aussendung heißt es: „Durch unzureichende Brandschutzmaßnahmen wurde offensichtlich billigend in Kauf genommen, dass die Tiere bei einem Feuer qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen.“

„Jedes Tier, das bei einem Brand im Stall stirbt, ist ein grob fahrlässig getötetes Tier“, wird Dr. Edmund Haferbeck, der gerne als Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung von PETA auftritt, zitiert. „Der Brandschutz wird bei vielen Tierställen nicht ernst genommen. Außerdem: Wenn tausende Tiere in einem Stall eingesperrt sind, ist es schlicht unmöglich, Soforthilfe zu leisten – dieses Risiko wird billigend in Kauf genommen.“, so Haferbeck weiter.

Die Grundeinstellung von PETA hat natürlich in der Mitteilung an die Presse auch seinen Platz gefunden. „Für die Ernährungsindustrie sind Tiere ein reines Produktionsgut.“, heißt es. Nicht zuletzt bedankt sich die Organisation bei den „beteiligten Mitarbeitern der Feuerwehr“ sowie allen Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben. Das allerdings macht vermutlich der Betriebsinhaber auch.

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