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Pestizide: Bündnis legt Studie zur Abdrift vor

Bio-Landwirte vermuten Pestizide auf ihren Flächen, die von konventionellen Feldern abdriften. Ein Bündnis aus Biohändlern und Verbänden gab eine entsprechende Studie in Auftrag.

Das “Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft” hat eine Studie zur Verbreitung von Pestiziden über die Luft präsentiert. Mittels dem sogenannten Luftgüte-Rindenmonitoring wurden Bäume an 47 unterschiedlichen Standorten untersucht. Durchgeführt wurde die Erhebung vom Forschungsbüro TIEM.

Pestizide verteilen sich durch Winderosion

An allen untersuchten Standorten wurde laut dem Bündnis, zu dem unter anderem Biohändler und Vermarktungsverbände gehören, eine Pestizid-Belastung nachgewiesen. Demnach fanden die Forscher 106 Substanzen in unterschiedlichen Kombinationen. Trauriger Spitzenreiter sei, so die Initiatoren, Pendimethalin. Auf Platz zwei folgt DDT, ein Wirkstoff, dessen Einsatz in der deutschen Landwirtschaft seit Jahrzehnten verboten ist.

“Hier zeigt sich anschaulich, wie sich die Entscheidungen früherer Generationen noch lange in der Zukunft auswirken”, kommentiert Stephan Paulke, 1. Vorsitzender des Bündnis, das Ergebnis. An über der Hälfte aller Standorte wurde Glyphosat nachgewiesen. Das bewertet das Bündnis als “besonders brisant”, da die Verfrachtung von Glyphosat über die Luft bisher als ausgeschlossen galt. Naturgemäß sind Standorte mit hoher Winderosion stärker betroffen.

Bündnis fordert Neubewertung von Glyphosat

Als Konsequenzen aus den Ergebnissen der Studie fordert das Bündnis die Aussetzung der Zulassung der Wirkstoffe Pendimethalin und Prosulfocarb. Ebenso sei eine Neubewertung der Zulassung von Glyphosat notwendig. Nur wenn die Maßnahmen getroffen werden, sei laut der Initiatoren der Studie die Koexistenz der Landbauformen möglich.

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