Ohne den Unkrautvernichter Glyphosat bis zu 70 Prozent weniger Gewinne
In einer Studie wurde berechnet, dass ein Glyphosat-Verbot nicht nur die Erträge mindern würde. Auch die CO2-Belastung würde erheblich steigen.
Laut einer aktuellen Studie der Kleffmann Group führt ein mögliches Verbot von Glyphosat zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten in der Landwirtschaft. Wie die Arbeitsgemeinschaft Glyphosat mitteilt, belege die Studie Einbußen aufgrund negativer ökonomischer aber auch ökologischer Effekte. Die Einschränkung bodenschonender Produktionssysteme gehe nicht nur zu Lasten der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Bei einem Verbot steige auch die Klimabelastung.
Die Autoren der Studie haben konkrete Risiken für die einzelnen Landwirtschaftsbetriebe herausgearbeitet. Untersucht wurde, wie sich der Deckungsbeitrag im Falle eines Glyphosat-Verbotes bei den Ackerbaukulturen Winterweizen, Wintergerste, Raps, Silomais und Zuckerrüben auswirken würde. Sonderkulturen bei Äpfeln und Wein wurden ebenfalls berücksichtigt.
Erhöhte Umweltbelastung
Die Unkrautbekämpfung mit anderen Herbiziden oder mechanischen Methoden würde einerseits zu höheren Produktionskosten führen. Andererseits würde in durch Erosion gefährdeten Regionen die Bodenfruchtbarkeit leiden. Darüber hinaus würden bei Feldfrüchten wie Weizen aufgrund des höheren Treibstoffverbrauchs die CO2-Emissionen um rund 28 kg/ha steigen. Beim Apfelbau wären es 59 kg/ha und beim Weinbau sogar 62 kg/ha. Insgesamt errechneten die Wissenschaftler 100.000 Tonnen mehr CO2-Emissionen.
Wirtschaftliche Verluste
Den wirtschaftlichen Verlust würden Ackerbaubetriebe am stärksten spüren. Laut der Berechnungen der Kleffmann Group würden die Erträge aufgrund des höheren Aufwandes um vierzig bis siebzig Prozent schrumpfen. Bei Ertragsverlusten könnten sie sogar ins Minus gehen. Weinbaubetriebe würden einen Verlust von bis zu 220 Euro pro Hektar verzeichnen, Apfelbaubetriebe bis zu 186 Euro. Die Autoren gehen bei einem Verbot des Unkrautvernichters Glyphosat von weitreichenden Auswirkungen auf die Struktur der Agrarwirtschaft aus. Denn wo der Anbau bestimmter Kulturen nicht mehr rentabel ist, würden sie aus dem Produktionssystem genommen. Sie müssten dann subventioniert werden oder Landwirte müssten auf andere Kulturen umsteigen. In der Konsequenz drohe die Verarmung der Anbauvielfalt. Die Produktion bestimmter Kulturen könnte insgesamt deutlich sinken.
„Die Tatsache, dass Zulassungsentscheidungen für Pflanzenschutzmittel immer stärker von politischen Kampagnen beeinflusst werden, verdeckt den erheblichen Beitrag der Pflanzenschutzmittel für die nachhaltige Landwirtschaft.“, sagte Ursula Lüttmer-Ouazane, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Glyphosat.