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Öko-Flächen: Verbot von Pflanzenschutzmitteln würde Umwelt belasten

Am 13. und 14. Juni soll im EU-Plenum über das Pauschalverbot von Pflanzenschutzmittel auf Vorrangflächen entschieden werden.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der französische Bauernverband FNSEA wehren sich weiter gegen den Vorschlag der EU-Kommission mit Verschärfungen beim Anbau von Eiweißpflanzen im Greening. „Das geplante Pauschalverbot der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf ökologischen Vorrangflächen gefährdet den heimischen Anbau von Leguminosen.“, so der Bauernverband. DBV-Präsident Joachim Rukwied und FNSEA-Präsidentin Christiane Lambert forderten in einem gemeinsamen Schreiben an alle deutschen und französischen Abgeordneten im EU-Parlament eine Ablehnung der delegierten Verordnung im Plenum.

Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr

Die Bauernverbände befürchten folgenschwere Auswirkungen auf die Produktion und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft – mit Blick auf importierte Eiweißpflanzen aus Drittländern. „Wir bitten um eine Zurückweisung der delegierten Verordnung durch das Parlament.“, appellieren Lambert und Rukwied.

In der Europäischen Union ist der Anbau von Körnerleguminosen einschließlich Soja mit rund 3,3 Millionen Hektar im Jahr 2016 bislang um 75 Prozent gegenüber den Jahren vor dem Greening angewachsen. Mit einem Plus von 1,4 Millionen Hektar hat sich der Importbedarf von Eiweißfuttermitteln wie Soja aus Drittländern in entsprechendem Umfang verringert.

Mehr Gentechnik durch Import

Die beiden Verbände warnen, dass der Anbau von regionalen und gentechnikfreien Eiweißpflanzen durch ein pauschales Verbot von Pflanzenschutzmitteln einen schweren Rückschlag erleiden würde. „Allein die deutschen und französischen Landwirte bauten im Rahmen des Greening im Jahr 2016 mit rund 642.000 Hektar, einschließlich Soja, fast doppelt so viel Körnerleguminosen wie in den vorhergehenden Jahren an.“, so Lambert und Rukwied. Aus Sicht von DBV und FNSEA kann es nicht im Interesse der Europäischen Union liegen, mit einer delegierten Verordnung eine Mehrbelastung der Umwelt zu fördern, indem wieder mehr Eiweißfutter-Importe erforderlich werden.

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