Neue Studie: Trägt Landwirtschaft große Schuld an Luftverschmutzung?
Neben Kleinfeuern sehen Max-Planck-Forscher die Landwirtschaft als Hauptfaktor für die globale Luftverschmutzung.
Laut einer aktuellen Studie des Max-Planck-Institutes für Chemie (MPIC) in Mainz sterben jährlich weltweit 3,3 Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung. Wenn die Emissionen ähnlich ansteigen wie bisher, könnte sich die Zahl laut der Wissenschaftler bis 2050 verdoppeln.
Als Hauptquellen sieht das Institut aber nicht, wie bisher angenommen, Industrie und Verkehr, sondern häusliche Kleinfeuer und die Landwirtschaft. Zählt man die Kleinfeuer, die in Asien nach wie vor zum Kochen und Heizen verwendet werden, in den entsprechenden Ländern zur Hauptursache, ist es laut der MPIC-Studie in Europa die Landwirtschaft, welche die Luft verschmutzen soll.
„Ammoniak, der durch die übermäßige Verwendung von Düngemitteln und die Massentierhaltung in die Atmosphäre gelangt, wandelt sich über verschiedene Reaktionen in Ammoniumsulfat und Nitrat um. Diese Stoffe wiederum tragen maßgeblich dazu bei, dass sich überhaupt Feinstaubpartikel bilden können.“, so die Forscher. Die Landwirtschaft sei damit global gesehen die Ursache von einem Fünftel aller Todesfälle durch Luftverschmutzung. In manchen Ländern, zum Beispiel in der Ukraine, Russland und Deutschland, liege der Anteil sogar bei über 40 Prozent, heißt es in der Studie weiter. Ein weiterer Faktor sei die Verbrennung von Biomasse.