Naturwiederherstellungsgesetz: Das bedeutet es für Landwirte
Auf EU-Ebene hat man sich vorläufig über das sogenannte Naturwiederherstellungsgesetz geeinigt. Bauernpräsident Joachim Rukwied sieht einen Rückschritt bei der Kooperation zwischen Landwirten und Naturschutz.
- EU-Parlament und EU-Rat einigten sich über das Naturwiederherstellungsgesetz
- Maßnahmen betreffen Landwirtschaft, Städte und Küsten
- Rukwied kritisiert das Gesetz als “Rückschritt”
Das Europäische Parlament und der Rat der EU haben eine vorläufige Einigung über das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur erzielt. Das teilte die EU-Vertretung in Deutschland mit. Die EU-Kommission sieht das Gesetz als Schlüsselelement des Europäischen Grünen Deals und der Biodiversitätsstrategie. Ziele sind unter anderem eine ausreichende Versorgung mit sauberem Wasser, saubere Luft, kühlere Städte bei Hitzewellen, Pufferzonen gegen Stürme an den Küsten sowie die Vielfalt von bestäubenden in Agrarlandschaften zu schaffen.
Kontinuierliche und nachhaltige Erholung der Natur
Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur soll einen Prozess für eine kontinuierliche und nachhaltige Erholung der Natur auf dem Land und im Meer in Gang setzen. Als Gesamtziel, das auf EU-Ebene erreicht werden soll, werden die Mitgliedstaaten bis 2030 auf mindestens 20 Prozent der Landflächen und 20 Prozent der Meeresgebiete der EU Wiederherstellungsmaßnahmen durchführen. Bis 2050 sollen solche Maßnahmen für alle Ökosysteme, die eine Wiederherstellung benötigen, erfolgen. Auch die Wiedervernässung von Mooren ist Teil des Plans. Medienberichten zufolge ist diese sowohl für Landwirte als auch für private Grundbesitzer freiwillig.
Naturwiederherstellungsgesetz: Ist die Aufgabe der Landwirte außen vor?
Bauernpräsident Joachim Rukwied kritisiert das Gesetz: „Dies ist ein Rückschritt für die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Das Verhandlungsergebnis fällt hinter die Ziele der Zukunftskommission Landwirtschaft zurück, Naturschutz in Kooperation mit den Landwirten und Grundeigentümern umzusetzen.” Er fordert Anreize statt Verbote. “Hätte man die Ergebnisse der Zukunftskommission ernst genommen, wäre das nicht passiert.“ Trotz wichtiger Veränderungen im Detail und der Berücksichtigung der erheblichen landwirtschaftlichen Betroffenheit sieht Rukwied das Gesetz eher rückwärtsgewandt und ordnungspolitisch mit weitreichenden Vorgaben und pauschalen Zielen für die EU-Mitgliedsstaaten. Er plädiert weiterhin für Freiwilligkeit und Kooperation der deutschen Landwirte. Nur so könne Naturschutz in der Agrarlandschaft erfolgreich sein.
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