Miscanthus und Wildpflanzen: Deshalb ist die Kombination Hoffnungsträger für Bioenergie
Das hochwachsende Gras Miscanthus hat gute Verbrennungseigenschaften, die laut einer Studie durch die Kombination mit Wildpflanzen noch besser ist.
- Internationales Forschungsteam untersucht die Verbrennungseigenschaften von Miscanthus in Kombination mit Wildpflanzen
- Was ist Miscanthus?
- Auch besseres Ascheschmelzverhalten
- Laut Studie 30 Prozent Wildpflanzen notwendig
Blühpflanzen dienen nicht nur der Artenvielfalt. Sie verleihen Miscanthus, der ohnehin eine hohe Verbrennungseigenschaft hat, noch mehr Power und somit Eignung zur Herstellung von Bioenergie. Zu diesem Schluss sind Wissenschaftler der Universität Hohenheim, des Forschungszentrums Jülich und der Hunan Agricultural University in China gekommen.
Was ist Miscanthus?
Das hochwachsende Gras Miscanthus ist eine sogenannte ausdauernde Pflanze. Sie überdauert mehrere Jahre und treibt immer wieder aus. Sie kann je nach Standortgüte über 15 bis 20 Jahre genutzt werden und erreicht eine Höhe von über drei Metern. Verwendet wird die Biomasse der Pflanze zum einen in Form von Pellets oder Briketts zur Energiegewinnung mittels Verbrennung. Zum anderen kommt sie als Rohstoff für die Industrie zum Einsatz, zum Beispiel für Bau- und Dämmstoffe oder in der Zellstoffindustrie. In Deutschland wird Miscanthus gegenwärtig auf etwa 4.500 Hektar Fläche angebaut.
Miscanthus und Wildpflanzen: Höhere Verbrennungseigenschaft und weniger Schlacke
Die Wissenschaftler haben gemeinsam mit Miscanthus vier ausgewählte Wildpflanzenarten angebaut. Die Ergebnisse der neuen Studie bestätigen, dass das Gras im Vergleich zum reinen Miscanthus bessere Verbrennungseigenschaften und ein verbessertes Ascheschmelzverhalten aufweist.
Das Ascheschmelzverhalten zeigt an, bei welchen Temperaturen in einem Ofen die Asche eines Brennstoffs zu schmelzen beginnt und dadurch Schlacken entstehen, die sich ablagern und die Effizienz des Ofens beeinträchtigen. „Die Studie bringt den Nachweis, dass ab einer Beimischung von 30 Prozent Wildpflanzen zur Miscanthus-Biomasse die Ascheschmelztemperatur um 20 Prozent von 1.000 auf 1.200 Grad Celsius signifikant erhöht ist“, erläutert Dr. Nicolai David Jablonowski, Ko-Autor der Studie vom Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich. „Die Mischung von Wildpflanzen und Miscanthus verbessert also die Verbrennungsqualität. Das führt zu einer Effizienzsteigerung und einer Kostenreduzierung im Betrieb der Anlage.“
Foto: Universität Hohenheim/Moritz von Cossel